Am Krypto-Markt dominieren auch am heutigen Mittwoch weiterhin die roten Vorzeichen. Neun von zehn Kryptowährungen unter den Top 10 nach Marktkapitalisierung notieren auf 24-Stunden-Sicht im Minusbereich. Nur Bitcoin Cash konnte um rund elf Prozent zulegen. Dies sollte jedoch nicht überbewertet werden, da die aufgrund des kürzlich durchgeführten Hard Fork umstrittene Kryptowährung im Vergleich zur Konkurrenz in den letzten Tagen auch deutlich mehr an Wert verloren hat.
Verspätung an der Wall Street
Während der Bitcoin aktuell um die Marke von 4.500 US-Dollar pendelt und noch keine Anzeichen einer Bodenbildung zu erkennen sind, gibt es auch News-technisch keine positive Unterstützung. Die Intercontinental Exchange (ICE) meldete am gestrigen Dienstag eine Verspätung des Launch ihrer Trading-Plattform namens Bakkt. Anstatt am 12. Dezember wurde der Start nun auf das nächste Jahr am 24. Januar verschoben. Kelly Loeffler, CEO von Bakkt, erklärte, dass das "Volumen des Interesses" an dem Unternehmen und die "Arbeit, die erforderlich ist, um alle Teile an Ort und Stelle zu bringen", zu der Verzögerung beigetragen haben.
CEO Kelly Loeffler shares a launch date update and answers other frequently asked questions https://t.co/5JuR4IOmEA
Viele Krypto-Investoren warten gespannt auf die Plattform von ICE, dem Mutterunternehmen der New York Stock Exchange. Durch sie soll institutionellen Investoren der Weg in den Krypto-Markt erleichtert werden.
Das erste Produkt auf der Plattform sollen dabei Bitcoin Future-Kontrakte sein. Das klingt erstmal nicht neu, da es diese bereits seit fast einem Jahr an der CME und der CBOE gibt. Jedoch gibt es bedeutende Unterschiede zu deren Produkten. Die Futures der ICE werden physisch abgerechnet, was bedeutet, dass Kunden nach Ablauf ihrer Future-Kontrakte reale Bitcoins erhalten würden, anstatt das Baräquivalent in US-Dollar.
Ruhe bewahren
Die Verspätung von Bakkt sollte auf keinen Fall den aktuell so zahlreich erscheinenden Negativ-Schlagzeilen zugeordnet werden. Eine Verspätung von etwas mehr als einem Monat ist vergleichsweise gering, bedenkt man nur einmal ETF-Entscheidung der SEC.
Obwohl es derzeit anders erscheint: Der Blick auf frühere Kursmuster zeigt, dass lange Konsolidierungsphasen nach extremen Anstiegen nichts Neues sind. Teilweise waren die Kursverluste sogar noch stärker. Krypto-Investoren sollten vorerst nicht ins fallende Messer greifen und eine Bodenbildung abwarten.