Am Kryptomarkt dominieren Anfang September die roten Vorzeichen. Während einige große Coins am Donnerstag zeitweise Verluste im zweistelligen Prozentbereich verzeichnen, schlägt sich der Bitcoin mit einem Minus von rund drei Prozent auf 24-Stunden-Sicht vergleichsweise solide. Auch die Stimmung unter den Marktteilnehmern hat bislang nicht gelitten.
Der Bitcoin hat im August kurzzeitig die charttechnisch wichtige Marke von 12.000 Dollar klar hinter sich gelassen, konnte sich zunächst aber nicht nachhaltig oberhalb davon etablieren. So stand im August auf Monatssicht ein relativ glanzloses Plus von rund 3,2 Prozent zu Buche.
Seit Anfang September hat der Bitcoin dieses Plus allerdings wieder abgegeben und ist dabei am Mittwoch kurzfristig sogar unter die Marke von 11.300 Dollar gerutscht. Als Gründe für die Schwäche kommen laut Branchenbeobachtern die überraschende Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro und anderen wichtigen Währungen sowie Meldungen über eine Razzia bei der südkoreanischen Kryptobörse Bithumb in Frage.
Aktien hatten im August die Nase vorne
Zudem könnten die anhaltende Erholung am Aktienmarkt – und speziell die jüngste Rallye der US-Technologiewerte – dazu führen, dass sich einige Anleger aus Kryptowährungen zurückziehen und stattdessen in Apple, Tesla und Co umschichten.
Bereits im August hat sich der Bitcoin nach Daten von Coindesk Research zwar besser geschlagen als Gold und Anleihen. Speziell in der zweiten Monatshälfte haben Aktien (gemessen an der Performance des S&P 500) jedoch aufgeholt und die Kryptowährung letztlich überholt. Der US-Tech-Index Nasdaq 100 hat im August sogar rund zehn Prozent zugelegt.
Stimmungsbarometer steigt
Bei längerfristiger Betrachtung der Performance lässt der Bitcoin den Aktienmarkt trotzdem noch hinter sich. Seit Jahresbeginn liegt die Digitalwährung knapp 60 Prozent vorne, während der S&P 500 seit 1. Januar gute 11 Prozent und der Nasdaq 100 immerhin 42 Prozent zugelegt hat.
Auch auf die Stimmung der Krypto-Anleger hat der schwache September-Start vieler Coins zunächst keine negativen Auswirkungen – im Gegenteil: Der „Fear & Greed Index“ ist im Vergleich zur Vorwoche sogar um fünf Zähler gestiegen. Mit einem Indexstand von 79 signalisiert das Stimmungsbarometer inzwischen sogar „extreme Gier“.
Kaufchance für Mutige
Mit Blick auf den Bitcoin-Chart gibt es aktuell ebenfalls keinen Grund zur Sorge: Der seit dem Krisentief im März gültige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt und die nächste große Hürde bei 12.000 Dollar nach wie vor in Reichweite. Auf der Unterseite sollte derweil die Unterstützung bei rund 11.000 Dollar einen gewissen Halt geben.
DER AKTIONÄR bleibt daher mittel- und langfristig positiv gestimmt und rät spekulativen Anlegern – trotz der aktuellen Big-Tech-Euphorie – eine kleine Bitcoin-Position zur Depotbeimischung aufzubauen.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.