Die Diskussion um die Einführung von Bitcoin- und Krypto-ETFs hat im Sommer und Herbst dieses Jahres für Wirbel und Kursfantasie gesorgt. Bislang konnte sich die US-Börsenaufsicht SEC allerdings noch nicht dazu durchringen, bei einem der vorgelegten Produkte grünes Licht zu geben – einige wurden abgeschmettert, bei anderen wurde die Entscheidung vertagt.
Der feine Unterschied
Mitte November ist daraufhin das Schweizer Fintech-Start-up Amun mit einem Krypto-ETP vorgeprescht. Das nach Unternehmensangaben „weltweit erste börsennotierte Krypto-Index-Produkt“ ermöglicht es Anlegern, an der Kursentwicklung der vier großen Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple zu partizipieren. Mit dem Listing an der Schweizer Börse SIX hat Amun in der Vorwoche für Schlagzeilen gesorgt. Die Risiken sind erheblich. Das börsennotierte Krypto-ETP wird teilweise mit einem Exchange Traded Fund (ETF) gleichgesetzt.
Trotz des ähnlich klingenden Namens lohnt es sich, genauer hinzusehen. Zunächst ist Exchange Traded Product (ETP) der Überbegriff für börsengehandelte Fonds (ETF), Rohstoffe (ETC) und Inhaberschuldverschreibungen (ETN). Beim Produkt von Amun handelt es sich genau genommen um eine börsennotiere Inhaberschuldverschreibung (Exchange Traded Note), also um ein derivatives Wertpapier. Der Unterschied zu klassischen ETFs: Zusätzlich zum ohnehin schon hohen Kursrisiko der volatilen Kryptowährungen tragen Investoren dabei auch das Emittentenrisiko.
Im Falle einer Insolvenz von Amun – was bei einem rund vier Monate alten Start-up mit rund 100.000 Schweizer Franken Eigenkapital durchaus in Betracht gezogen werden sollte – wird das Produkt wertlos. Während die von ETFs gehaltenen Basiswerte als Sondervermögen gelten und bei einer Pleite des Emittenten auf die Anleger übergehen, gibt es eine solche Regelung bei ETNs nicht. Geht der Anbieter pleite, erleiden die Anleger einen Totalverlust.
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