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„Bitcoin braucht Tesla nicht“ – Musk sorgt für heftige Diskussion

„Bitcoin braucht Tesla nicht“ – Musk sorgt für heftige Diskussion
Foto: Getty Images
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Nikolas Kessler 14.05.2021 Nikolas Kessler

Die Entscheidung von Elon Musk, bei Tesla künftig doch keine Bitcoin-Zahlungen mehr zu akzeptieren, hat am Kryptomarkt hohe Wellen geschlagen. Die Kurse von Bitcoin und Co sind daraufhin eingebrochen. In der Kryptobranche wird seitdem kontrovers diskutiert.

Wegen dem hohen Energieverbrauch beim Mining wird Tesla vorerst doch keine Bitcoin-Zahlungen mehr akzeptieren (DER AKTIONÄR berichtete). Mit diesem plötzlichen Sinneswandel hat CEO Elon Musk zahlreiche Kryptofans gegen sich aufgebracht. Alex Mashinsky, CEO des Krypto-Projekts Celsius Network, unterstellte ihm im Interview mit Yahoo Finance eine gewisse Doppelmoral.

Er verwies darauf, dass Tesla durch einen Teilverkauf von Bitcoin im ersten Quartal einen Gewinn von 300 Millionen Dollar eingestrichen und das Quartalsergebnis damit deutlich aufgebessert habe. Damals hatte Musk offenbar noch keine großen Bedenken wegen der Energiebilanz.

Der Bitcoin sei in der letzten Dekade um 20.000.000 Prozent gestiegen und in diesem Zeitraum die beste Assetklasse – auch ohne die Hilfe von Elon Musk, gibt Mashinsky zu bedenken und resümiert: „Bitcoin braucht Tesla nicht.“

Michael Saylor bemüht sich um Perspektive – und kauft den Dip

Auch Krypto-Verfechter Michael Saylor schaltete sich bei Twitter in die Diskussion ein und versuchte, Musks Aussagen in Perspektive zu setzen. Der Energieverbrauch des Bitcoin sei seit Jahresanfang um 40 Prozent gestiegen, während das Netzwerk im selben Zeitraum um 100 Prozent gewachsen sei. Die Energie-Effizienz habe sich also „dramatisch verbessert“ und das Bitcoin-Netzwerk sei weniger energieintensiv, je größer es werde.

Zudem fragt Saylor, ob der Energie-Mix des Bitcoin angesichts seiner Vorzüge nicht ohnehin zweitrangig ist. Schließlich biete er acht Milliarden Menschen auf der Welt die Möglichkeit zur finanziellen Teilhabe sowie einen Schutz vor Inflation und Geldentwertung, die jedes Jahr einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 10 Billionen Dollar anrichteten.

Fest steht, dass sich an Saylors extrem bullisher Einschätzung für die Digitalwährung nichts geändert hat, im Gegenteil: Der Microstrategy-CEO hat er den Kursrutsch ausgenutzt und am Donnerstag für rund 15 Millionen Dollar weitere 271 Bitcoin gekauft. Damit besitzt der Softwarekonzern nun 91.850 Einheiten der Kryptowährung.

Spekulation: Musk will Bitcoin sauber machen

Anthony Scaramucci, Chef der Investment-Firma Skybridge Capital, kann Musks Aktion sogar etwas Positives abgewinnen – und wittert einen neuen Plan dahinter: Den Bitcoin „sauber“ zu machen und das Mining komplett auf erneuerbare Energien umzustellen.

„Elon macht keine halben Sachen. Ich prophezeie, dass er ein Wettbewerber/Disruptor in der Bitcoin-Mining-Industrie wird“, twittert Scaramucci. „Ich wette 500.000 Satoshis (Anm. d. Red.: 0,005 Bitcoin), dass Tesla/Solar City innerhalb eines Jahres den Einstieg ins „super saubere“ Bitcoin-Mining verkündet.

Der Rückzieher von Elon Musk bei den erst vor wenigen Wochen eingeführten Bitcoin-Zahlungen hat am Kryptomarkt für ein Beben gesorgt. Der Bitcoin-Kurs ist um bis zu 15 Prozent eingeknickt und dabei zum ersten Mal seit Anfang März unter die Marke von 47.000 Dollar zurückgefallen. Schnäppchenjäger wie Michael Saylor haben den Kursverfall aber zum (Nach-) Kauf genutzt und den Bitcoin bereits wieder über dir psychologisch wichtige 50.000er-Marke gehievt.

Der Rücksetzer hat einmal mehr die enorme Volatilität des Kryptomarkts unter Beweis gestellt. DER AKTIONÄR ist aber von den mittel- und langfristigen Wachstumsaussichten überzeugt. Die Kaufempfehlung für ausgewählte Digitalwährungen wie Bitcoin und Ethereum als spekulative Depotbeimischung gilt daher weiterhin.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Ethereum.

Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.

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