Die Fachleute des Effecten-Spiegel verweisen auf die Kapitalerhöhung und den Aktiensplit im Verhältnis 1 alte zu 3 neuen Aktien der Biotest AG. Nun beträgt das Grundkapital 39.571.452 Euro, welches sich zu gleichen Teilen auf Stamm- und Vorzugsaktien verteilt. Mit dem Split haben die Anleger dreimal so viele Aktien im Depot, die allerdings nur mehr ein Drittel des vorigen Preises kosten. Diese niedrigeren Kurse würden Aktionäre anziehen. Biotest arbeitet auf den wachstumsstarken Geschäftsfeldern der Krankheiten des Blutes sowie der blutbildenden Organe (Hämatologie), der biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern (Immunologie) sowie der Bestimmung und Behandlung lebensbedrohlicher Zustände und Krankheiten (Intensivmedizin). Wichtigster Ausgangsstoff für die Forschung und Herstellung an und von entsprechenden Arzneimitteln ist das menschliche Blutplasma. Biotest vermarktet die Medikamente zudem selbst.
Der Problemfall bei Biotest heißt Tregalizumab. Das US-Pharmaunternehmen AbbVie ist aus der Forschungs- und Vermarktungspartnerschaft mit Biotest ausgestiegen, nachdem der Antikörper in klinischen Studien der Phase II bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis die Ziele nicht erreicht hatte. Im ersten Quartal des laufenden Jahres setzte Biotest rund 143 Millionen Euro um. Das sind 16,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Da die Steuerquote stark stieg, sank der Gewinn um 72 Prozent auf 1,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital zum 31. März erhöhte sich auf fast 503 Millionen Euro. Das Biotechnologieunternehmen möchte die Zahlen für das zweite Quartal am 11. August vorlegen. Der Vorstand erwartet bisher für das Gesamtjahr einen prozentual niedrig einstellig steigenden Umsatz sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), welches um etwa 6,4 Prozent auf 50 Millionen Euro sinken soll. Aber: Dieses EBIT könnte auf 25 bis 20 Millionen Euro absacken, wenn der Vorstand die Entwicklung von Tregalizumab einstellt.
Gute Nachrichten gibt es jedoch auch: Biotest hat einen Lizenzvertrag mit der CEVEC Pharmaceuticals GmbH bezüglich eines Zellsystems für die Herstellung maßgeschneiderter Proteine abgeschlossen. Viel wichtiger sind jedoch die Ergebnisse einer Studie der Phase II zu IgM Concentrate bei beatmungspflichtigen Patienten mit schwerer ambulant erworbener Lungenentzündung, welche ermutigend ausgefallen seien. Die Analysten von Kepler Cheuvreux schätzen, IgM Concentrate könnte im Jahr 2019 auf den Markt kommen und sie raten zum Kauf der Aktien. Langfristig ausgerichtete Anleger sollten den Kurseinbruch nach dem Rückschlag mit Tregalizumab nutzen und einsteigen. Die Kurspotenziale reichen bis 31 Euro für die Stammaktie und 32 Euro für die Vorzugsaktie.
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