Merck setzt sich unter seiner neuen Chefin ehrgeizige Wachstumsziele: „Unsere Ambition ist, das weltweit führende Wissenschafts- und Technologieunternehmen des 21. Jahrhunderts zu werden“, so Belen Garijo anlässlich des heutigen Kapitalmarkttags. Dazu will der Pharma- und Spezialchemiekonzern kräftiger investieren als bisher. Für Zukäufe kalkuliert der DAX-Highflyer mit einem Betrag im hohen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Merck zählt zu den heimlichen Gewinnern der Pandemie. Vor allem die Laborsparte boomt. Der DAX-Konzern beliefert hier mehr als 50 Corona-Impfstoffentwickler weltweit und produziert Lipide als Baustein für den Impfstoff von BioNTech. Im Geschäft mit Spezialmaterialien zahlt sich langsam die Neuorientierung auf die Halbleiterbrache aus. Auch die Pharmasparte hatte im zweiten Quartal zugelegt. Für 2021 wurden die Prognosen Anfang August erneut angehoben. Das Unternehmen erwartet nunmehr Umsatzerlöse im Bereich von 18,8 bis 19,7 Milliarden Euro.
Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht: Auf dem heutigen Kapitalmarkttag erklärt Merck, seinen Umsatz bis 2025 auf etwa 25 Milliarden Euro steigern zu wollen. Dies entspreche einer durchschnittlichen organischen Wachstumsrate von mehr als sechs Prozent pro Jahr. Neben den Zukäufen sollen dabei rund 80 Prozent des geplanten Zuwachses die drei Unternehmensbereiche beisteuern. Geplant ist zudem, die Investitionen im Zeitraum von 2021 bis 2025 um mehr als 50 Prozent gegenüber der vorangehenden Fünfjahresperiode zu steigern.
Schon jetzt ist Merck mit der breiten Aufstellung in vielen zukunftsträchtigen Märkten sehr gut aufgestellt. Die Investoren honorieren die starke Positionierung. Seit Monaten befindet sich der DAX-Wert auf Rekordjagd, zum Wochenstart markierte der Titel bei 207,90 Euro eine neue Bestmarke.
Die operative Entwicklung der letzten Quartale und die Performance des Werts sprechen eine klare Sprache – es läuft bei Merck. Das heute in Aussicht gestellte Wachstum bis 2025 macht Lust auf mehr. DER AKTIONÄR führt die Aktie seit Ausgabe 23/2020 auf der Kaufliste, das Kursplus beträgt seitdem – inklusive Dividende – knapp 100 Prozent. Interessierte Neueinsteiger sollten nun einen Rücksetzer Richtung 190 Euro abwarten. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)