Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck plant den Abbau von Stellen am Stammsitz Darmstadt. Es liefen Gespräche mit dem Betriebsrat über ein Effizienzprogramm, sagte eine Sprecherin des Unternehmens auf dpa-Anfrage in Darmstadt. Die Gespräche seien vertraulich. Daher könnten über die Zahl der Stellen, die wegfallen sollen, noch keine Angaben gemacht werden.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hatte zuvor darüber berichtet. Nach FAZ-Informationen sollen Hunderte Stellen in Darmstadt wegfallen. Das Blatt beruft sich bei seinen Angaben auf Branchenkreise. Merck beschäftigt an seinem Stammsitz rund 12.500 Menschen. Betriebsbedingte Kündigungen sind in Darmstadt durch eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 ausgeschlossen. Weltweit hat der Pharma- und Technologiekonzern etwa 64.000 Mitarbeiter.
Merck hat im vergangenen Jahr vor allem dank guter Geschäfte mit Produkten rund um die Pharmaforschung und Arzneiherstellung den Gewinn kräftig gesteigert. Für das laufende Jahr rechnet der Pharma- und Technologiekonzern jedoch mit neuerlichem Kostendruck.
Die DZ Bank hat den fairen Wert für Merck KGaA nach einem Ausblick auf das laufende Jahr von 167 auf 169 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Verkaufen" belassen. Dieser sei "nebelig" ausgefallen, schrieb Analyst Peter Spengler. Der Spezialchemie- und Pharmakonzern erwartete leichtes bis solides organisches Wachstum des Konzernumsatzes (vor Währungseffekten). Insgesamt sei Merck ein Qualitätsunternehmen, das in den letzten Jahren stark von Covid sowie den Boomjahren bei Prozesstechnologie und Halbleitern profitiert habe. Diese positiven Trends gingen zu Ende.
Merck stand während der Corona-Pandemie inbesondere als Lipid-Lieferant für den Corona-Impfstoff von BioNTech im Fokus. Der Botenstoff des mRNA-Vakzins wird in eine Art Hülle verpackt, die aus Lipiden besteht. Diese fettartigen Moleküle sind wichtig, damit die Wirkstoffe des mRNA-Vakzins freigesetzt werden und die Impfung ihre Wirkung entfalten kann.
Auch bei BioNTech steht das Thema Mitarbeiter im Fokus. Biontech selbst warnt in seinem Geschäftsbericht vor dem Risiko, dass es sich „zukünftig negativ“ auswirken würde, wenn Fachleute „nicht genügend gewonnen beziehungsweise gehalten“ werden könnten.
Die Aktie von Merck ist derzeit eine Halteposition. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 145,00 Euro investiert. Wichtig wäre aus charttechnischer Sicht eine schnelle Rückeroberung der 200-Tage-Linie. Auch die Aktie von BioNTech ist derzeit angeschlagen. Bei dem Wert während dringen positive Impulse von Seiten der Produktpipeline nötig. Aus charttechnischer Sicht gilt es, die Unterstützung bei 117,08 Dollar zu verteidigen. Wie auch bei Merck würde sich beim Überwinden der 200-Tage-Linie bei knapp 150 Dollar ein neues positives Signal ergeben.
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