Der Impfstoffhersteller BioNTech will Malaria- und Tuberkulose-Impfstoffe in Afrika herstellen. Man prüfe dazu den Aufbau nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten in Ruanda und Senegal, teilte das Mainzer Unternehmen am Freitag in Berlin mit. "Unser Ziel ist es, in Afrika Impfstoffe zu entwickeln und nachhaltige Produktionskapazitäten für Impfstoffe aufzubauen, um gemeinsam die medizinische Versorgung zu verbessern", sagte Vorstandschef Ugur Sahin.
Die Entscheidung für Ruanda und Senegal folge Empfehlungen der Afrikanischen Union und ihrer Gesundheitsorganisation. Die Produktionsstätten würden voraussichtlich bei künftigen Impfstoffzentren der Weltgesundheitsorganisation angesiedelt.
Es sollten dort mRNA-Impfstoffe aus dem BioNTech-Entwicklungsprogramm für Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe für Afrika hergestellt werden, teilte das Unternehmen nach einem Treffen mit den Präsidenten von Ruanda und Senegal, Paul Kagame und Macky Sall, sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit.
BioNTech hatte im Juli angekündigt, einen Malaria-Impfstoff zu entwickeln. Ende 2022 solle eine klinische Studie beginnen. Auch für einen Impfstoff gegen Tuberkulose soll im nächsten Jahr eine klinische Studie beginnen. Ein mRNA-Impfstoff enthält den Bauplan für einen Teil des Erregers, der Körper kann so einen Impfschutz aufbauen. BioNTech wendet das Prinzip auch bei seinem Corona-Impfstoff an. Malaria zählt weltweit zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten.
Die Aktie von BioNTech kann von der Meldung zwar nicht profitieren. Die Meldung zeigt aber, welches Potenzial in der mRNA-Impfstoff-Technologie steckt. BioNTech forscht darüber hinaus auch im Bereich Onkologie. Gelingt dem Unternehmen hier ein Durchbruch, dürfte die Aktie erneut durchstarten. AKTIONÄR-Leser liegen bei dem Papier seit der Erstempfehlung mehr als 2.500 Prozent in Front. Im Zuge von Teilgewinnmitnahmen wurden bereits einige Gewinne ins Trockene gebracht. Restposition in jedem Fall weiter laufen lassen!
(Mit Material von dpa-AFX)
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