Angesichts einer befürchteten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auch in Deutschland plädiert der Virologe Christian Drosten dafür, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Impfung in der Bevölkerung zu stärken. "Das ist wirklich das, was wir jetzt machen müssen", sagte der Wissenschaftler der Berliner Charité am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info).
Drosten legte sich nicht fest, ob es beim Infektionsgeschehen zu einer Trendumkehr wegen Delta bereits im Sommer oder erst im Herbst kommen könnte. Im Herbst werde die Inzidenz auf jeden Fall wieder steigen, sagte er – und hob die Bedeutung der Impfung bei Eltern von Schulkindern hervor. "Wir müssen einfach schnell impfen", lautet der Appell des Virologen.
Wichtigster Impfstoff in Deutschland ist weiterhin ganz klar das Vakzin aus dem Hause BioNTech/Pfizer. Hier stehen die mit Abstand meisten Impfdosen zur Verfügung. Zudem ist der Impfstoff nicht zuletzt auch wegen seiner hohen Wirksamkeit auch bei Mutationen sehr beliebt.
BioNTech geht von einer Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs auch gegen die zuletzt aufgetretenen Virus-Varianten aus. "Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist", sagte Vorstandschef Ugur Sahin am Dienstag auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens.
BioNTech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung. Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere BioNTech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Sahin. Seit einigen Monaten verfolge das Unternehmen einen "Prototyp-Ansatz", der dies erleichtern solle.
Die Aktie von BioNTech bleibt weiterhin ganz klar der Favorit des AKTIONÄR im Impfstoffsektor. Am Dienstag konnte das Papier erneut deutlich zulegen – 4,6 Prozent ging es im US-Handel nach oben auf 236,49 Dollar. Damit rückt das erst Anfang Juni bei 252,78 Dollar markierte Allzeithoch wieder in Reichweite.
(Mit Material von dpa-AFX)