Der Finanzinvestor Cevian hat seinen Anteil am Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger auf mehr als ein Viertel aufgestockt und hält damit eine Sperrminorität. Die entsprechende Schwelle sei mit einem Anteil von 25,62 Prozent überschritten worden, teilte Bilfinger am Montag in einer Pflichtmitteilung mit. Damit kann Cevian wichtige Beschlüsse verhindern. Im Mai 2014 hatte Cevian bereits 20,19 Prozent gemeldet.
Die Investition aus eigenen Mitteln diene nicht der Umsetzung strategischer Ziele, sondern der Erzielung von Handelsgewinnen, teilte Cevian am Montag mit. Der Anteil solle innerhalb der nächsten zwölf Monate gegebenenfalls weiter aufgestockt werden. Cevian strebe eine der Bedeutung der Beteiligung entsprechende Repräsentation im Aufsichtsrat an. Eine Veränderung der Besetzung des Vorstands sei nicht geplant.
Drei Gewinnwarnungen in kurzer Zeit
Bilfinger kommt seit dem abrupten Chef-Wechsel im August nicht zur Ruhe. Anfang September und damit nur knapp einen Monat nach dem Abgang des Vorstandschefs Roland Koch im Zuge der zweiten Gewinnwarnung innerhalb kurzer Zeit ruderte der MDAX-Konzern erneut zurück. Auch Kochs Nachfolger, der frühere Konzernchef Herbert Bodner, setzte den Rotstift an und strich die Gewinnziele für 2014 zusammen. Es war die dritte Gewinnwarnung seit Ende Juni.
Abwarten ist angesagt
Die Aufstockung durch Cevian ist natürlich positiv zu werten. Die Bilfinger-Aktie konnte gestern auch endlich wieder Boden gut machen. Doch trotz des jüngsten Kursanstieges ist es noch zu früh, um auf eine nachhaltige Trendwende zu setzen. Anleger sollten noch eine Bodenbildung abwarten. Bereits investierte Anleger können dabei bleiben, sollten aber den Stoppkurs bei 43,00 Euro weiterhin im Auge behalten.
(Mit Material von dpa-AFX)