Am Dienstagabend wurde die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Francis Haugen vor dem US-Senat angehört und hat ein Eingreifen der Politik gefordert. Am Aktienmarkt lässt die Anhörung der Whistleblowerin die Anleger jedoch kalt – und die Schnäppchenjäger griffen bei Big-Tech wieder kräftig zu.
„Facebook formt unsere Wahrnehmung der Welt durch die Auswahl der Informationen, die wir sehen", sagte Haugen vor dem US-Senat. Aber nur der Internetkonzern selbst wisse, wie er den Newsfeed der Nutzer personalisiere – und Facebook verweigere Regulierern den Zugang.
Dabei hätten die Mechanismen zum Teil das Potenzial, ein Suchtverhalten vor allem bei jüngeren Nutzern auszulösen, warnte Haugen und forderte ein Eingreifen der Politik: „Aus eigenem Antrieb wird Facebook weiter Entscheidungen treffen, die gegen das öffentliche Wohl gehen.“
Zuckerberg schreitet ein
„Das ist einfach nicht wahr“, entgegnete Facebook-CEO Mark Zuckerberg in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Als Beispiel nannte er die Änderung, mehr Beiträge von Freunden und Familienmitgliedern statt viraler Videos zu zeigen. Es war das erste Mal, dass sich Zuckerberg zu den Vorwürfen der Whistleblowerin äußerte.
Der Facebook-Gründer verteidigte zudem den Plan, eine Instagram-Version für Zehn- bis Zwölfjährige zu entwickeln. „Die Realität ist, dass junge Menschen Technologie nutzen“, schrieb er. Statt dies zu ignorieren, sollten Tech-Unternehmen Dienste entwickeln, die ihre Bedürfnisse erfüllen und zugleich für eine sichere Umgebung sorgen. Die Entwicklung von Instagram Kids wurde vergangene Woche pausiert.
Schnäppchenjäger greifen zu
An der Börse hatte die Senatsanhörung keine Auswirkungen und für die Facebook-Aktie ging es nach den zweistelligen Verlusten der vergangenen Tage wieder kräftig nach oben – über zwei Prozent legte das Papier zu. Auch andere Mega-Cap-Stocks wie Apple, Microsoft oder Amazon legten am Dienstag zu. Die „Buy-the-Dip“-Schnäppchenjäger griffen dabei zu, obwohl die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen über die Marke 1,5 Prozent kletterte.
Der Auftritt der Schnäppchenjäger trotz steigender Anleiherenditen ist ein klares Zeichen für die Rückkehr des Wachstumsoptimismus am Markt. Dass nicht nur die stark gebeutelten Tech-Aktien, sondern auch Zykliker am Dienstag relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt bewiesen, unterstützt diese Annahme.
Anleger, die diese Erholungswelle reiten, aber nicht das komplette Regulierungsrisiko von Facebook tragen wollen, können alternativ beim GAFAM-Index zugreifen. Im Falle einer zügigen Rückkehr auf die Kursniveaus von vor zwei Wochen, sollte sich ein gehebeltes Produkt auf den GAFAM-Index besonders lohnen – beispielsweise ein Faktor-Zertifikat mit Hebel 3 (MC68H8).
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Mit Material von dpaAFX.