Osram steigt heute deutlich an, nachdem AMS überraschend sein Übernahmeangebot erhöht hat. Der österreichische Halbleiterhersteller hatte ursprünglich 38,50 Euro je Aktie geboten, will jetzt aber 41,00 Euro bezahlen. Die Mitbieter Advent und Bain stehen unter Druck.
Vor zwei Tagen hatten Advent und Bain angekündigt, ein verbindliches Übernahmeangebot für Osram abzugeben, das die alte Offerte des österreichischen Halbleiterherstellers AMS deutlich übertreffen solle. Einen konkreten Angebotspreis nannten die Finanzinvestoren allerdings nicht, wie Osram am vergangenen Mittwoch mitteilt.
Das Angebot von AMS läuft trotz der Anpassung am 1.Oktober um 24 Uhr aus, so eine Sprecherin der BaFin. Das ist deshalb entscheidend, weil die Finanzinvestoren wahrscheinlich bis dahin kein neues Angebot vorlegen dürften. AMS hat damit seine Chancen auf einen Zuschlag massiv verbessert.
Einzige Chance für Advent und Bain: Sie müssten die Annahmeschwelle von 70 Prozent leicht ändern, damit sich auch die Annahmefrist verlängern würde. Damit wiederum würde sich auch die Frist der AMS-Offerte nach hinten verschieben und die Investoren so Zeit gewinnen.
Das Analysehaus Mirabound sieht das höhere Angebot von AMS kritisch. Es sei sehr riskant, verschiedene Unternehmenskulturen zu integrieren und eine große Menge an Aktien auszugeben, um am Ende mit einem hochgehebelten Geschäft mit sehr optimistischen Synergiezielen dazustehen. Außerdem wird Osram durch den Kauf von AMS verstärkt abhängig vom Auto-Markt, der keine Sichtbarkeit habe und möglicherweise einer globalen Rezession ausgesetzt sei. Fraglich ist auch, warum AMS erst so spät in den Kampf um Osram eingestiegen ist.
Die Übernahmeschlacht um Osram entwickelt sich zum Krimi. Wer investiert ist, bleibt das auch.