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Heute, 07:25 Thorsten Küfner

BHP und die Milliarden‑Wette auf Kupfer

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BHP Group

Im Zuge der Dekarbonisierung müssen Unmengen an zusätzlichen Kabeln verlegt werden, wodurch der Kupferbedarf weiter anziehen dürfte. Wohl auch deswegen rechnet der Rohstoffriese BHP Group für die kommenden zehn Jahre mit einem Kupferdefizit von 10 Millionen Tonnen. Daher wollen die Australier kräftig in die weltgrößte Kupfermine Escondida und andere Projekte in Chile investieren.

So kündigte das BHP-Management nun an, dass man innerhalb von rund zehn Jahren ein Investitionsvolumen von 10,7 bis 14,7 Milliarden US-Dollar anpeilt. Neben dem Ausbau der Escondida-Mine hat der Vorstand auch die kleinere Spence-Mine ins Visier genommen und will die Cerro Colorado-Mine wieder in Betrieb nehmen. Dies ist auch notwendig: Denn die jährliche Produktion in Escondida könnte wegen sinkender Erzgehalte bereits im nächsten Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Erweitert BHP seine Anlagen nicht, so dürfte die Förderung bis zum Ende des Jahrzehnts um rund 300.000 Tonnen auf 1,6 Millionen Tonnen sinken. 

Durch die beherzten Investitionen will der größte börsennotierte Bergbaukonzern der Welt gegensteuern. Denn die Nachfrage nach Kupfer, das für Kabel, die Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge und den Bau von Rechenzentren benötigt wird, sollte deutlich anziehen. So betonte Brandon Craig, Präsident von BHP Americas: "Wir glauben, dass das Defizit bis 2035 bei etwa zehn Millionen Tonnen liegen wird."

Die ersten Projekte sollen zwischen 2027 und 2028 in Produktion gehen, die jüngsten zwischen 2031 und 2032. BHP hatte kürzlich erfolglos versucht, sein Kupferportfolio durch den Kauf von Anglo American für fast 50 Milliarden Dollar zu erweitern, scheiterte mit dem Versuch aber. BHP-Vorstand Craig betonte auf die Frage, ob man nun eher organisch wachsen wolle oder durch Übernahmen: "Unsere Standardeinstellung ist es, diese Ressource zu nehmen und sie zu entwickeln. Wir haben immer eine Reihe von investierbaren Wachstumsoptionen."

BHP Group (WKN: 850524)

Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für die BHP Group sind durchaus gut. Zudem ist die Bewertung der Dividendenperle günstig. Allerdings leidet der Kurs unter der schleppenden Entwicklung der Weltkonjunktur, welche die Nachfrage nach BHPs wichtigstem Produkt Eisenerz bremst. Für die BHP-Papiere bleibt daher ein langer Atem gefragt. Das Investment sollte mit einem Stoppkurs bei 22,00 Euro nach unten abgesichert werden.

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