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BHP: Das ist der Stand im Kampf um Anglo American

BHP: Das ist der Stand im Kampf um Anglo American
Foto: Tim Wimborne/Reuters
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Thorsten Küfner 26.04.2024 Thorsten Küfner

Gibt es bald wieder eine Mega-Übernahme im Rohstoffsektor? Der australische Eisenerz-, Kupfer- und Kohleproduzent BHP Group, der bereits im Jahre 2008 bereits großes Interesse am Kauf des Konkurrenten Rio Tinto für fast 150 Milliarden Euro hatte, aber scheiterte, würde sich nun gerne den deutlich kleineren Rivalen Anglo American einverleiben. 

Voraussetzung des Angebots wäre, dass Anglo American zunächst seine südafrikanischen Geschäfte mit Platin und Eisenerz abspalte. Die Beteiligungen an Anglo American Platinum und Kumba Iron Ore sollten dabei an die Aktionäre von Anglo American weitergereicht werden. 

Anglo American gilt seit längerem als mögliches Übernahmeziel unter den großen Bergbaukonzernen, verfügt das Unternehmen doch über große Kupfer-Vorkommen in Südamerika. Das rote Metall bekommt für die Rohstoffindustrie zunehmend Priorität. Frühere Interessenten fühlten sich jedoch durch die komplizierte Unternehmensstruktur sowie den Rohstoffmix und das starke Engagement in Südafrika abgeschreckt.

BHP baute im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Tonnen Kupfer ab, die Produktion von Anglo American lag bei 826 000 Tonnen. Ein Zusammenschluss würde dem neuen Unternehmen einen Marktanteil von gut 10 Prozent geben. Die Transaktion könnte daher Wettbewerbsprobleme nach sich ziehen, insbesondere da die Politik Kupfer zunehmend als "kritisches" Material betrachte, erklärte Christopher Lafemina vom Analysehaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Weiterhin würde es ihn nicht überraschen, wenn es zu einem Bieterwettkampf mit anderen Interessenten kommen würde. Seitens der Analysten von RBC hieß es, die Transaktion sei noch in einem sehr vorläufigen Stadium und außerdem an Konditionen gebunden. Zudem seien noch viele Details offen. Über mögliche Synergien etwa sei noch nichts bekannt.

Anglo American hatte im vergangenen Jahr mit einigen Problemen zu kämpfen. Neben sinkenden Preisen für einige Schlüsselrohstoffe musste das Unternehmen nach Schwierigkeiten in der Erzeugung seine Produktionsziele kappen. An der Börse stürzte der Wert daraufhin ab. Die in London notierte Anglo American kommt nach einem Kursrutsch von zwölf Prozent in den letzten zwölf Monaten noch auf eine Marktkapitalisierung von 27 Milliarden Pfund. BHP verfügt indes aktuell über einen Börsenwert von 149 Milliarden Dollar.

BHP Group (WKN: 850524)

DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Eine Übernahme von Anglo American wäre für BHP Group durchaus reizvoll. Der Bergbauriese arbeitet bereits seit längerer Zeit daran, die Abhängigkeit von Eisenerz, Kupfer und Kohle zu verringern und sich etwas weiter zu diversifizieren. Im Düngermittelbereich ist man etwa schon seit Jahren auf der Suche. Ein Kauf des Konkurrenten Anglo American, der etwa auch im Platinsektor oder über die 85-prozentige Beteiligung an De Beers auch im Geschäft mit Diamanten gut aufgestellt ist, wäre daher sinnvoll. Die BHP-Aktie ist für Dividendenjäger nach wie vor attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 23,00 Euro belassen werden.

Auch bei Anglo American kann zugegriffen werden. Bei dieser Spekulation kann der Stoppkurs nun auf 22,00 Euro nachgezogen werden. 

Anglo American (WKN: A0MUKL)

Mit Material von dpa-AFX

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