Es ist angerichtet: Seit dem Börsengang Anfang Mai ist die Aktie des Fleischersatzherstellers Beyond Meat extrem heiß gelaufen. Nun wird sich zeigen, ob Anleger ihre Anteile eilig fallen lassen oder Leerverkäufer sich die Finger verbrennen. Denn heute veröffentlicht das Unternehmen nachbörslich erstmals Zahlen.
Ein Blick auf ausgewählte Kurse der Aktie zeigt, wie groß der Appetit der Anleger bislang war. Ausgabepreis: 25 Dollar. Erster Börsenkurs im Mai: 46 Dollar. Aktueller Preis: 103 Dollar. Jeder wollte einen Happen abhaben, egal wie teuer dieser bezahlt werden musste.
Aber auch die Leerverkäufer wittern längst ein Festmahl. Sie haben mehr als die Hälfte aller frei handelbaren Beyond-Meat-Aktien geliehen. Eine falsche Zahl, ein falscher Satz im Gespräch mit den Analysten, und die Anteile könnten plötzlich so beliebt wie Gammelfleisch sein.
Das Problem für die Short-Seite: Die Leihgebühr für Aktien liegt laut den Finanzanalysten S3 Partners inzwischen bei mehr als 100 Prozent. Auch Put-Optionsscheine gibt es nur noch zu horrenden Preisen. Wenn Beyond Meat also nicht sehr bald sehr deutlich fällt, wird es immer teurer – und der Magen bleibt leer.
Zocker-Appetit zügeln
DER AKTIONÄR meint: Die Aktie ist äußerst hoch bewertet. Aber auch ein Engagement auf der Short-Seite müsste derzeit extrem teuer bezahlt werden. Wie verkaufswillig die Anleger bei der Lifestyle-Aktie im Zweifel wären, ist ungewiss. Außerdem könnte Beyond Meat neue Kooperationen verkünden. Daher gilt: Zocker-Appetit zügeln und abwarten!