Der Apple-Zulieferer Dialog Semiconducter prüft eine Übernahme des US-Technologieunternehmens Synaptics. Dadurch könnte sich Dialog etwas weniger abhängig von Apple machen. Der iPhone-Hersteller macht mehr als zwei Drittel des Dialog-Umsatzes aus.
Am Dienstagabend hat Dialog eine umfangreiche Prüfung (due diligence) für die Übernahme eingeleitet und führt detaillierte Fusions-Gespräche mit dem Touch-Pad-Technologie-Hersteller Synaptics. Es besteht jedoch keine Sicherheit, dass der Deal zustande kommt. Die Finanzierung soll überwiegend aus Barmitteln und Fremdkapital gestemmt werden. Ziel der Transaktion sei es, das Wachstum im Bereich Internet der Dinge (IoT) anzukurbeln und die Marktposition im Bereich Mobiltelefone zu stärken. Zudem würde die Übernahme für mehr Umsatzdiversifikation sorgen und helfen, Sensoren, Touchscreens und Pads zu verkaufen. Vor allem könnte sich das Unternehmen aber somit einen Weg aus der Apple-Falle schaffen.
Der iPhone-Hersteller hat die Bestellungen für die im iPhone verwendeten Power-Management-Chips reduziert. Dies veranlasste das britisch-deutsche Unternehmen, seinen Umsatz im Jahr 2018 um 5 Prozent nach unten zu revidieren. Bereits zum Ende des Jahres 2017 führte die erste Warnung von Analysten, dass Apple eigene Produkte als Alternative zu den Chips von Dialog entwickeln lässt, zu einem starken Kursverlust der Dialog-Aktie – das Unternehmen verlor im letzten Jahr mehr als die Hälfte des Marktwertes.
Der mögliche Deal könnte das Leiden der Dialog-Aktie beenden und sorgt bereits für einen Zugewinn – der Kurs ist heute in Frankfurt um 3,7 Prozent gestiegen und notiert bei 15,38 Euro. Trotz des Anstiegs liegt die Aktie immer noch tief im unteren Bereich der 52-Wochen-Spanne (44,55 – 14,88 Euro). Der Konsens-Zielkurs der Analysten spiegelt die mögliche Fusion wieder und liegt bei 21,17 Euro. Das sinkende P/E-Ratio zeigt allerdings, dass ein Großteil der negativen Stimmung bereits eingepreist ist.