Aktionäre können sich freuen. Auch das zu Ende gehende Jahr war wieder ein erfolgreiches Jahr. Bei den Goldanlegern überwiegen dieses Jahr hingegen die roten Vorzeichen. Doch bedenkt man, dass der Goldpreis sich seit 2015 in der Spitze knapp verdoppelt hat, waren die vergangenen Jahre auch für Goldanleger gute Jahre gewesen. Doch die Higher School of Economics in Moskau hat nun herausgefunden, dass es etwas gibt, was sowohl Gold als auch Aktien als auch Anleihen auf Sicht der vergangenen 30 Jahre geschlagen hat. Und das ist eine Überraschung.
Forscher der Higher School of Economics in Moskau fanden heraus, dass ausgemusterte LEGO-Sets von 1987 bis 2015 jährlich 11 Prozent an Wert gewannen - mehr als Gold, Aktien oder Anleihen. Die LEGO Sets werden mit der Zeit teurer, da sie einen hohen Sammlerwert haben und das Angebot immer geringer wird, so der Bericht. Die meisten LEGO Sets werden nach ein paar Jahren nicht mehr hergestellt. Laut der Studie sind die LEGO Preise relativ unabhängig vom Aktienmarkt und stiegen während der Finanzkrise 2008 an.
Der Autor der Studie sagte, LEGO Steine könnten eine ebenso lohnende Investition sein wie Schmuck, Antiquitäten oder andere Kunstwerke. Ein großes Set brachte der Studie zufolge innerhalb von acht Jahren eine Rendite von 2.230 Prozent. Die LEGO-Preise stiegen während der COVID-19-Pandemie sprunghaft an, da Kinder und Erwachsene die Baukästen nutzten, um lange Aufenthalte zu Hause zu überbrücken.
Die besten Investitionen seien demnach „thematische Sets“, die auf berühmten Gebäuden, Feiertagen oder Unterhaltungsserien wie Star Wars basieren. Zu den teuersten Modellen gehören Nachbildungen des Millennium-Falken, des imperialen Sternenzerstörers und des Taj Mahal. „Zehntausende von Geschäften werden auf dem LEGO-Zweitmarkt getätigt“, so Professor Victoria Dobrynskaya. „Selbst wenn man die geringen Preise der meisten Sets berücksichtigt, ist dies ein riesiger Markt, der bei den traditionellen Investoren nicht bekannt ist.“
Sollten Investoren als nun in den LEGO-Sektor wechseln? Bei aller Begeisterung für LEGO. Die Sets müssen gelagert werden und sollten, um den Wert zu erhalten, im Idealfall nicht einmal ausgepackt werden. Zudem können sie nicht ähnlich rasch verkauft werden wie zum Beispiel Aktien. Viele LEGO-Sets gewinnen zudem erst nach zehn Jahren deutlich an Wert, was einige Ausdauer von den Anlegern erfordert. Aktien hingegen befinden sich in einem Bullenmarkt. Und betrachtet man nur die letzten fünf Jahre, dann haben Aktien LEGO in Sachen Performance geschlagen. Das aber soll die weihnachtliche Freude über das eine oder andere LEGO-Geschenk nicht trüben. Und wer weiß, vielleicht ist ja gerade das LEGO-Set, das dieses Jahr unterm Weihnachtsbaum lag, in einigen Jahren deutlich im Wert gestiegen.