Daimler ist den Autoren der Actien-Börse inzwischen so günstig, dass Anleger dem Juckreiz in den Fingern nachgeben dürfen. Vom 52-Wochen-Hoch bei 96,07 Euro ist die Aktie bis auf das 52-Wochen-Tief bei 57,01 Euro gefallen. Natürlich verbleiben Risiken, aber die Diskrepanz zwischen Kurs- und Unternehmensentwicklung ist zuletzt doch sehr groß geworden.
Das Eigenkapital je Aktie gerechnet liegt bei 50 Euro. Das ist aus Sicht der Experten keine Vollkaskoversicherung gegen noch weiter fallende Kurse, deutet bei dieser hervorragenden Ertragsstärke aber schon eine Art Sicherheitsnetz an. Dazu kommt: Die Aktionäre dürfen sich am 6. April, dem Tag nach der Hauptversammlung, über eine Dividende von voraussichtlich 3,25 Euro je Aktie freuen. Bei einem Aktienkurs von etwa 60,70 Euro bedeutet das eine mögliche Dividendenrendite von circa 5,4 Prozent.
Ein Risiko soll allerdings nicht unerwähnt bleiben: Laut Medien wurde in den USA eine Sammelklage wegen des Verdachts auf Abgas-Schummelei eingereicht. Bestimmte Modelle sollen beim Ausstoß von Stickoxiden über den offiziellen Werten gelegen haben. Das wirkt ein wenig wie ein Trittbrettfahrer-Versuch im Nachgang zum VW-Schummelskandal - und vielleicht auch etwas heuchlerisch, wenn eine solche Klage ausgerechnet aus dem Land kommt, in dem die besonders dicken Spritfresser die Straßen bevölkern. Aber mit dem Rechtssystem in den USA lässt sich gleichwohl schlecht eine abschließende Einschätzung dazu machen, zumal auch das niederländische Prüfinstitut TNO auf erhöhte Abgaswerte gestoßen ist.
Die Autoren der Actien-Börse raten trotzdem zu einer Anfangsposition von 50 Prozent der geplanten Gesamtgröße. Um dem oben genannten Risiko Rechnung zu tragen, sollten Anleger nicht billigst kaufen, sondern ein Abstauberlimit bei 56,40 Euro sowie einen Stop-Loss bei 49,20 Euro platzieren. Das Kursziel beträgt 96 Euro.