Anleger in der Aktie von Investorenlegende Warren Buffett mussten in den vergangenen Monaten viel Geduld beweisen, das Papier konsolidierte seitwärts. In den letzten Wochen drohte gar eine Top-Bildung, die Berkshire aber mit einem erfolgreichen Ausbruch verhindern konnte. Winken jetzt neue Allzeithochs?
Investoren in der Buffett-Aktie können aufatmen. Eine in den vergangenen Wochen drohende Top-Bildung im Bereich von 320 bis 330 Dollar konnte verhindert werden. Durch den jüngsten Ausbruch über die kurzfristige Seitwärtsrange sind Notierungen unterhalb von 320 Dollar für das erste unwahrscheinlich geworden. Viel eher dürfte die Aktie weiter steigen - und dabei das Allzeithoch aus dem März vergangenen Jahres ins Visier nehmen.
Für neue Höchstkurse sprechen aus technischer Perspektive der unverändert intakte, durch den Ausbruch sogar beschleunigte Aufwärtstrend. Die hohe Trendstärke wird dabei durch einen Relative-Stärke-Index von 69 angezeigt. Das ist fortgeschritten, aber noch nicht überkauft, zumal der auf Wochenbasis ermittelte RSI-Wert von 64 noch deutlich mehr Aufwärtspotenzial suggeriert. Auch die Volumenentwicklung ist zufriedenstellend: Der Ausbruch ist gekauft worden, wie die etwas über dem Durchschnitt der vergangenen drei Monate liegenden Handelsumsätze zeigen.
Auch aus fundamentaler Perspektive sind weitere Zugewinne für die Aktie zu rechtfertigen. Das für dieses Jahr erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt aktuell bei rund 21 und damit rund sechs Prozent unter der historischen Bewertung. Innerhalb des umfangreichen Aktienportfolios der Holdinggesellschaft zahlen sich neben der Beteiligung an Apple aktuell vor allem auch die japanischen Positionen aus: Der Leitindex Nikkei notiert auf dem höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren.
Für hohe Erträge der holdingeigenen Unternehmen ist ebenfalls gesorgt. Die stark gestiegenen Leitzinsen sind Rückenwind für das Banken- und Versicherungsgeschäft. Die sich zuletzt auf dem Rückzug befindliche Rezessionsgefahr dürfte vor allem dem Eisenbahn- und Energiegeschäft zugutekommen. Angesichts starker operativer Erträge dürfte damit auch eine mögliche Milliardenstrafe folgenlos für den weiteren Aktienkurs bleiben.
Bei Berkshire kommt aktuell zusammen, was zusammengehört: Ein starker Aufwärtstrend und eine moderate Bewertung. Neuen Allzeithochs steht der Empfehlung von DER AKTIONÄR (+86,9 Prozent) daher nur wenig im Wege. Bereits investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen, ziehen aber ihre Stopps nach.