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Die Hoffnung auf Milliardeninvestitionen in den Solarsektor treibt die Kurse bei Enphase und SolarEdge am Donnerstag gegen den erneut schwachen Gesamtmarktrend kräftig nach oben. Anleger sollten dennoch nicht blindlings zugreifen, denn die Sache hat einen Haken.
Für Enphase geht es im aktuellen US-Geschäft um 9,3 Prozent in die Höhe auf 170,69 Dollar. Die Firma ist einer der führenden Entwickler von Wechselrichtern, die in Solarmodulen für die Umwandlung von Gleich- auf Wechselstrom sorgen. Die aktuelle Rally ist keine Eintagsfliege. Enphase koppelt sich bereits seit einigen Tagen vom Markt ab und ist seit dem Tief am 12. Mai bei 128 Dollar um mehr als 30 Prozent im Wert gestiegen.
Zur Wahrheit gehört auch: Vom Hoch im letzten November hat die Aktie trotz des Aufschwungs 40 Prozent eingebüßt.
Beim israelischen Module-Hersteller SolarEdge (die Firma führt zudem ebenfalls Wechselrichter im Sortiment) sieht es am Donnerstag - Achtung Wortspiel: ähnlich sonnig - aus. Die Aktie marschiert um 8,2 Prozent nach oben und notiert nun bei 257 Dollar. Wie bei Enphase, datiert auch bei den Israelis das Hoch aus dem vergangenen Winter und wie bei Enphase, notiert die Aktie von SolarEdge trotz Anstiegs deutlich unter den Rekordständen.
Auslöser des Anstiegs bei beiden Aktien ist offenbar die Hoffnung, dass sich die Konzerne ungeachtet der steigenden Inflation und trotz Chipmangel operativ ordentlich entwickeln werden. Die Welt will schließlich weg von den fossilen Brennstoffen, vor allem, wenn sie aus Schurkenstaaten wie Russland stammen. Ohne Solar wird dieses Vorhaben nicht klappen.
Andere Kurstreiber lassen sich momentan nicht auftreiben. Die Gretchenfrage: Sollte man als Anleger zugreifen? Ein Blick auf den Chart mahnt zur Vorsicht – bei beiden Aktien.
Die Kursrally der vergangenen Tage lässt Enphase und SolarEdge wie Einhörner erscheinen. Bei beiden Aktien zeigt der Chart jedoch einen intakten Abwärtstrend, der bislang nicht geknackt wurde. Das heißt nicht, dass ein Break nicht möglich ist, mahnt jedoch zur Vorsicht. Anleger, die einen Kauf in Erwägung ziehen, sollten besser auf einen nachhaltigen Bruch warten und erst dann zugreifen.
