Neurocrine ist vielen Lesern sicher nur als Position der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech ein Begriff. Die starke Kursentwicklung geht in diesem Zusammenhang allerdings zu Unrecht unter. Sowohl das Wachstum beim Flaggschiffprodukt Ingrezza als auch die Fortschritte in der Pipeline lassen aufhorchen. DER AKTIONÄR hat Neurocrine seit der Ausgabe 46/2017 als Übernahmekandidaten auf der Empfehlungsliste – seit dem beträgt das Kursplus 62 Prozent. Und es gibt gute Gründe, warum sich die Rallye fortsetzen sollte.
Top-Produkt sprengt alle Erwartungen
An erster Stelle ist natürlich Ingrezza zu nennen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q2) explodierte der Umsatz um 1.431 Prozent auf 96,9 Millionen Dollar – Analysten rechneten im Durchschnitt mit 83,6 Millionen Dollar.
Quelle: Neurocrine Biosciences
In der Indikation gegen Spätdyskenisien ist der Top-Seller bereits zugelassen. Zukünftig will Neurocrine weiteres Umsatzpotenzial freisetzen. Im Fokus: das Tourette-Syndrom. Wichtige Studiendaten sind in diesem Jahr noch zu erwarten. Analysten trauen im Erfolgsfall der Aktie ein Kursplus von rund zehn Prozent zu.
Auch das Therapiefeld "Endokrinologie" hat vor Kurzem die Anleger überzeugt. Wie Neurocrine gemeinsam mit dem Partner AbbVie mitteilte, konnte der Wirkstoff Elagolix gegen das Uterusmyom (gutartige Muskelgeschwulst der Gebärmutter) positive Ergebnisse erzielen. Neben einer Ansprechrate von 88 Prozent trumpft Elagolix sogar bei der Reduzierung von Menstruationsblutungen auf. Ebenfalls positiv: Das Konkurrenzmittel Esmya von Allergan steht im Verdacht, Leberschäden zu verursachen.
Elagolix von Neurocrine ist bereits unter dem Handelsnamen Orilissa gegen Endometriose zugelassen. Analysten erwarten ebenfalls ein strammes Wachstum bei dem Produkt, wie bei Ingrezza. Nach den jüngsten Neuigkeiten zu Elagolix hat Cantor die Neurocrine-Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 150 Dollar eingestuft. Dies impliziert ein Upside-Potenzial von 28 Prozent.
Es läuft
Für Neurocrine könnte es nicht besser laufen. On top gibt es einen Schuss Übernahmefantasie. DER AKTIONÄR geht von einer Fortsetzung der Rallye aus. Investierte Anleger bleiben an Bord, Kursziel 120 Euro. Konservative Anleger können mit der Aktie von BB Biotech ebenfalls an der Kursentwicklung von Neurocrine partizipieren.