Umsatzwarnung, US-Wahl und internationaler Preisdruck auf dem Diabetes-Markt: Aktionäre des dänischen Weltmarktführers für Insulin, Novo Nordisk, blicken auf ein rabenschwarzes Jahr zurück. Doch die Talfahrt der Aktie scheint allmählich ein Ende zu finden.
-40 Prozent in vier Monaten
Anfang August begann das Kursdebakel der Novo-Nordisk-Aktie. Wegen schwierigeren Rahmenbedingungen auf dem US-Markt als angenommen schraubten die Dänen das Umsatzwachstum (von fünf bis neun Prozent auf fünf bis sieben Prozent) und die Gewinnerwartung etwas nach unten. Die Anleger reagierten schockiert und schickten den Biotech-Wert auf Talfahrt.
Für zusätzlichen Druck auf Novo Nordisk sorgte der scheinbar sichere Wahl-Erfolg von Hillary Clinton. Denn der Konzern erwirtschaftet mittlerweile über 50 Prozent des Gesamtumsatzes in den USA und erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 ein Wachstum von sechs Prozent auf dem US-Markt. Mögliche Medikamentenpreisbegrenzungen seitens Hillary Clinton wären Gift für Novo Nordisk gewesen – doch für entspannte Gesichter unter den Anlegern sorgte die Wahlüberraschung mit dem Sieger Donald Trump nicht.
Selbst nach der Wahl von Donald Trump entschärfte sich die Situation in der Diabetes-Branche nicht. Seit einigen Monaten verschärft sich der internationale Preiskampf unter den zahlreichen Anbietern für Insulin-Präparate – gerade in den USA. Dies macht den Dänen weiter zu schaffen.
BB Biotech für Novo Nordisk optimistisch
Wie aus den letzten Portfolio-Übersichten der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech hervorgeht, setzen die Schweizer weiterhin mit einer knapp vierprozentigen Gewichtung auf Novo Nordisk. Auch DER AKTIONÄR bleibt langfristig für die dänische Firma optimistisch.
Ab Januar übernimmt Lars F. Jørgensen die Position als CEO bei Novo Nordisk und könnte für frische Impulse und Innovationen sorgen. Mutige Anleger mit Geduld sollten auf dem aktuellen Kursniveau eine erste Position mit Stopp aufbauen. BB Biotech hingegen bleibt der konservative Favorit im Biotech-Sektor.