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07.02.2018 Michel Doepke

BB-Biotech-Beteiligung Gilead: Der nächste Schlag ins Gesicht

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Gilead

Gilead hat die Erwartungen im vierten Quartal sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig übertroffen. Allerdings sorgt der Ausblick für lange Gesichter – das Hepatitis-C-Geschäft soll in diesem Jahr noch stärker wegbrechen, als bislang angenommen. Auch das neue Geschäftsfeld der Krebsimmuntherapie (durch die Übernahme von Kite Pharma) läuft noch nicht wie erwartet.

Wie massiv Gilead unter dem schlechten Hepatitis-C-Geschäft leidet, zeigt der Umsatzeinbruch im vierten Quartal von 19,4 Prozent auf nur noch 5,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten hier sogar mit 160 Millionen Dollar weniger gerechnet. Auch das Ergebnis je Aktie lag mit 1,78 Dollar über der Konsensschätzung von 1,67 Dollar.

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Quelle: Brad Loncar/Twitter

Immerhin hat Gilead im Jahr 2017 mit Hepatitis-C-Präparaten 9,2 Milliarden umgesetzt. 2018 kalkuliert der einstige Biotech-Shootingstar lediglich mit 3,5 bis vier Milliarden Dollar in diesem Bereich. Die anderen Bereiche in Form vom HIV- und Onkologie-Geschäft können diese rückläufigen Umsätze (durch auslaufende Patente und starker Konkurrenz) nicht kompensieren.

Krebsimmuntherapie läuft langsam an

Mit der Übernahme von Kite Pharma für 11,9 Milliarden Dollar hat sich Gilead letztes Jahr im zukunftsträchtigen Bereich der Krebsimmuntherapie positioniert. Am 18. Oktober 2017 bekam die erste Kite-Therapie die US-Zulassung für Yescarta zur Behandlung von B-Zell-Lymphomen bei Erwachsenen. Im vierten Quartal konnte Gilead mit der Therapie sieben Millionen Dollar einnehmen (etwa 19 Therapien à 375.000 Dollar) und damit sechs Millionen Dollar weniger, als die Analysten von Mizuho erwartet hatten. Im laufenden Jahr sollen die Umsätze allerdings kräftig ansteigen. Doch Gilead ist nicht allein: Novartis hat eine vergleichbare Therapie namens Kymriah in petto, welche bislang für Kinder und junge Erwachsene in den USA zur Verfügung steht. Eine Zulassungserweiterung könnte in diesem Jahr erteilt werden.

Weitere Übernahme denkbar

Gilead muss sich was einfallen lassen, um kurz- bis mittelfristig die klaffende Umsatzlücke zu schließen. Eine große Übernahme einer Biotech-Firma, welche bereits marktreife Produkt(e) im Portfolio hat, erscheint sinnvoll. Für den AKTIONÄR bleibt Incyte einer der heißen Favoriten. Die Aktie ist auf Jahressicht um 25 Prozent zurückgefallen und kommt aktuell auf eine Börsenbewertung von gut 18 Milliarden Dollar. Gilead hat die finanziellen Möglichkeiten, einen Deal um die 25 Milliarden Dollar zu stemmen. Auch im Bereich Gene Editing sollte Gilead in Form von Kooperationen oder Akquisitionen die Position stärken. Aufgrund der fehlenden Wachstumstreiber sollten Anleger die Aktie von Gilead weiter meiden, den Wert aber auf der Watchlist haben. Sowohl Incyte als auch Gilead sind Teil des Portfolios von BB Biotech – die Papiere der Schweizer bleiben das Basisinvestment im Sektor.

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