Anleger sollten einen wichtigen Termin der Bayer AG auf der Agenda haben. Am 05. März legen die Leverkusener nicht nur ihren Jahresbericht 2023 inklusive der Zahlen zum vierten Quartal vor, sondern führen in der britischen Hauptstadt London einen Kapitalmarkttag durch. Dort dürfte es Details zum geplanten Stellenabbau- respektive Sparprogramm, der weiteren Strategie, einer inzwischen weniger wahrscheinlichen Aufspaltung und den Dividenden-Plänen geben.
Derzeit gehen die Analysten davon aus, dass Bayer für das Geschäftsjahr 2023 auf der bevorstehenden Hauptversammlung am 26. April eine Ausschüttung in Höhe von 1,80 Euro pro Papier vorschlagen wird, woraus sich einen Dividendenrendite von aktuell 6,3 Prozent errechnen würde. Basierend auf den derzeitig ausstehenden Bayer-Aktien in Höhe von 982,42 Millionen Stück würde sich die gesamte Dividendenzahlung auf 1,77 Milliarden Euro belaufen. Ein Geschäftsjahr zuvor betrug die Zahlung 2,40 Euro.
Angesichts zahlreicher Rückschläge (Asundexian-Studienflop und die schwer kalkulierbaren Glyphosat- respektive PCB-Rechtsstreitigkeiten in den USA) sowie der hohen Nettofinanzverschuldung geht DER AKTIONÄR davon aus, dass Bayer die Ausschüttung noch stärker kürzen wird als derzeit von den Analysten prognostiziert.
Durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto ist die Nettoverschuldung bei Bayer von etwa 3,6 Milliarden Euro (2017) auf 35,7 Milliarden Euro (2018) massiv in die Höhe geschnellt. Seitdem ist es dem DAX-Konzern allerdings nicht gelungen, den Schuldenberg deutlich zurückzufahren. Per Ende September 2023 wies Bayer sogar eine Nettofinanzverschuldung von 38,7 Milliarden Euro aus. Zum Vergleich: Die gesamte Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt derzeit nur noch rund 28 Milliarden Euro.
Bayer-Chef Bill Anderson und sein Team müssen Anfang März eine überzeugende Strategie vorlegen, die den Konzern wieder in die Erfolgsspur zurückführen soll. Trotz der günstigen Bewertung (KGV von 5 für 2024) sollten Anleger weiterhin Vorsicht walten lassen und vorerst an der Seitenlinie bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.