Ein Kommentar von Alfred Maydorn: Keine Frage, das Thema Gesundheit ist ein echter Wachstumsmarkt. Und einer, mit dem sich als Aktionär ordentlich Geld verdienen lässt – vorausgesetzt man setzt auf die richtigen Aktien. Aber das ist alles andere als einfach, zumal es vom Risikoprofil höchst unterschiedliche Anlagemöglichkeiten gibt. Eines der interessantesten Investments aus dem konservativen Bereich ist meiner Ansicht nach die Aktie von Bayer (WKN BAY001). Viele haben angesichts der nicht enden wollenden Diskussionen um die Übernahme von Monsanto vergessen, dass Bayer einer der weltweit führenden Pharmakonzerne ist und nicht nur Aspirin verkauft, sondern auch Medikamente gegen Krebs oder Schlaganfälle. Insbesondere der gut laufende Pharmabereich hat dazu beigetragen, dass Bayer im ersten Quartal des laufenden Jahres mehr verdient hat als erwartet. Der Umsatz legte um knapp 12 Prozent auf 13,24 Milliarden Euro zu, der Gewinn stieg sogar um 38 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro.
Starker Ausblick, starke Aktie
Aber noch viel wichtiger als die guten Q1-Zahlen war die angehobene Jahresprognose von Bayer. So soll der Umsatz in diesem Jahr statt der bisher angepeilten 49 auf 51 Milliarden Euro anwachsen und damit auf ein neues Rekordniveau. Von dem ist die Aktie allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Immerhin stieg sie nach den guten Zahlen vom Donnerstag erstmals seit über einem Jahr wieder über 110 Euro, aber das Rekordhoch stammt aus dem Jahr 2015 und lag bei 146 Euro. Es spricht derzeit wenig dagegen, dass sich Bayer diesem Niveau in den nächsten Monaten zumindest wieder ein gutes Stück annähert.
Medigene: Spekulation mit Netz
Wem Bayer trotz dieses nicht unerheblichen Kurspotenzials zu langweilig ist, dem bietet sich mit dem deutschen Biotechwert Medigene (WKN A1X3W0) ein weitaus spekulativeres aber eben auch chancenreicheres Investment. Denn hier sind durchaus Kursgewinne von 100 oder mehr Prozent möglich – wenn sich eines der Präparate, die Medigene entwickelt, tatsächlich als wirksam in der Krebsbekämpfung herausstellt. Dass die Chancen hierfür nicht so schlecht zu stehen scheinen, zeigt die Kooperation mit dem US-Biotechkonzern Bluebird, der bis zu über einer Milliarde Dollar in die Entwicklungsarbeit von Medigene investieren will. Diese Summe entspricht in etwa dem Vierfachen des aktuellen Börsenwertes des gesamten Unternehmens. Aber der ist mit aktuell 233 Millionen Euro ohnehin nicht sehr hoch. Vergleichbare Unternehmen in den USA kommen auf Bewertungen von weit über einer Milliarde Euro.
Keine Frage, Medigene ist praktisch eine Wette auf die zukünftige Entwicklung eines neuen Krebspräparates. Aber eine mit einer ordentlichen Absicherung. Denn man hat mit Bluebird nicht nur einen starken Partner, sondern auch noch gut 50 Millionen Euro in der Kasse. Mit diesem Geld im Rücken ist der Kurs der Aktie durchaus etwas abgesichert. Und nach oben ist das Potenzial gewaltig. Schon kleinere Erfolgsmeldungen sind in der Lage, die Aktie kräftig nach oben zu treiben. Im Jahr 2015 schnellte der Kurs von Medigene innerhalb weniger Tage von 4 auf über 12 Euro nach oben. Ein ähnlicher Anstieg kann sich jederzeit wiederholen.
So unterschiedlich die beiden Aktien von Bayer und Medigene vom Risikoprofil auch sein mögen – eines haben beide gemeinsam: Viel Luft nach oben!
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