Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer hat am Morgen die Zahlen zum dritten Quartal präsentiert und erneut enttäuscht. Zwar verzeichnete Bayer dank der Kontrollabgabe bei der ehemaligen Kunststofftochter Covestro und der Neubilanzierung einen kräftigen Gewinnsprung, das eigentliche Geschäft schwächelte aber. Unter dem Strich verdiente Bayer im dritten Quartal 3,88 Milliarden Euro, nach 1,2 Milliarden ein Jahr zuvor. Darin ist allerdings ein Ertrag von 2,8 Milliarden aus der Entkonsolidierung von Covestro enthalten. Bei der Agrarsparte allerdings schrumpfte das Ergebnis um 3,5 Prozent. Vor Kurzem bereits hatte sich Bayer wegen eines unerwartet schwachen Pflanzenschutzgeschäfts in Brasilien von seinen ursprünglichen Umsatz- und Ergebniszielen für 2017 verabschieden müssen. Der Gesamtumsatz von Bayer kletterte zwar im dritten Quartal um 1,2 Prozent auf 8,0 Milliarden Dollar. Damit verfehlte der Konzern allerdings die Erwartungen der Analysten, die mit 8,43 Milliarden Euro gerechnet hatten.
Die Aktie von Bayer steht nach den Zahlen wie schon am Vortag auch am Donnerstag erneut kräftig unter Druck. Das Papier verliert mehr als drei Prozent 110,70 Euro und ist damit der mit Abstand größte Verlierer im DAX. Damit ist die Aktie auf eine wichtige Unterstützung aufgelaufen: die 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun zu verteidigen. Sollte auch diese fallen, könnte schnell wieder das Augusttief bei 103,70 Euro in den Fokus rücken. Zuletzt erntete Bayer bereits kräftig Gegenwind im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Monsanto. Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat des US-Konzerns ist in der EU nur noch bis Ende Dezember zugelassen. Bislang gab es keine Einigung in der EU-Kommission, ob beziehungsweise wie lange die Zulassung verlängert wird. Zwar zielt Bayer mit der Übernahme von Monsanto nicht vornehmlich auf das Glyphosat ab, dennoch belasten die negativen Meldungen dazu natürlich. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Empfehlung, bei Bayer weiter außen vor zu bleiben.