Bayer hat solide Zahlen zum dritten Quartal 2019 abgeliefert und die Jahresziele bekräftigt. Das sorgt für Erleichterung unter den Anlegern. Schließlich bezeichneten die Leverkusener im Rahmen der Q2-Zahlen den Ausblick als "zunehmend ambitioniert". Trotzdem sind die Analysten nach der Zahlenvorlage uneins.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Bayer von 67 auf 75 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Mit dem neuen Kursziel reflektiere er die Einnahmen durch Veräußerungen, eine etwas höhere Bewertung für das Pharmageschäft sowie den auf 2020 verschobenen Bewertungshorizont, schrieb Analyst Sebastian Bray.
Die DZ Bank hat indes Bayer nach Zahlen auf "Halten" mit einem fairen Wert je Aktie von 69 Euro belassen. Bayer habe mit dem dritten Quartal die Erwartungen leicht übertroffen und in der aktuellen schwierigen Makrolage vom robusten Geschäftsmodell profitiert, schrieb Analyst Peter Spengler.
Independent Research senkt Kursziel
Tobias Gottschalt von Independent Research hat sogar das Kursziel für Bayer nach Quartalszahlen von 65 auf 61 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Verkaufen" belassen.. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern habe die Erwartungen überwiegend erfüllt, schrieb Analyst Tobias Gottschalt in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Wegen der gestiegenen Zahl der Glyphosat-Klagen drohten potenziell höhere Schadensersatzzahlungen.
DER AKTIONÄR teilt die Einschätzung vom Independent-Research-Analysten Gottschalt. Der massive Anstieg der Glyphosat-Klagen, von 18.400 auf 42.700 Stück binnen drei Monaten, ist und bleibt ein unkalkulierbares Risiko. Nur mit einer vernünftigen, bezahlbaren Lösung dürfte der Aktie die nachhaltige Trendwende gelingen. Mit dem Sprung über die Marke von 70,00 Euro hat sich das Chartbild für Trader allerdings wieder merklich aufgehellt.
Mit Material von dpa-AFX