Bayer sieht sich laut einem Medienbericht bei der avisierten Übernahme von Monsanto hohen Forderungen der Amerikaner gegenüber. Der US-Agrochemiekonzern habe einen Aufschlag auf den bislang gebotenen Preis in Höhe von bis zu sieben Milliarden Dollar verlangt, schrieb das "Handelsblatt" am Mittwochabend auf seiner englischsprachigen Website. Eine genauere Quelle für die Informationen nannte die Zeitung dabei nicht. Bayer war für eine Stellungnahme am Abend zunächst nicht zu erreichen.
Aufschlag gefordert
Bayer bietet aktuell 122 Dollar pro Aktie oder insgesamt 62 Milliarden Dollar für den US-Hersteller von Saatgut und Unkrautvernichtern. Monsanto-Chef Hugh Grant machte aber am Mittwoch erneut deutlich, dass ihm dies zu wenig ist. Er erklärte, in den vergangenen Wochen mit dem Bayer-Management, aber auch mit Dritten in der Sache geredet zu haben. Laut "Handelsblatt" verlangt Monsanto einen Aufschlag von 10 bis 15 Dollar pro Aktie, was den Gesamtpreis auf 67 bis 69 Milliarden Dollar hochtriebe.
Denkbar ist, dass Bayer die bisher reine Bar-Offerte um einen Aktienanteil ergänzt, um so auf eine höhere Offerte zu kommen, so das Handelsblatt weiter. Doch dazu müssten die Bayer-Aktien in den USA handelbar sein, was derzeit nur Profianlegern möglich sei. Es wäre eine Registrierung bei der US-Börsenaufsicht nach Level 2 nötig, die etwa sechs Monate Zeit in Anspruch nehmen würde.
Aktie weiterhin angeschlagen
Es bleibt also spannend bei der geplanten Übernahme von Monsanto. Die Bayer-Aktie ist charttechnisch nach wie vor klar angeschlagen. In den vergangenen Monaten hat sie den DAX klar „underperformt“. Am heutigen Donnerstagvormittag verliert das Papier 0,5 Prozent auf 88,66 Euro. Im Bereich von 91 bis 95 Euro verläuft eine größere Widerstandszone. Mittelfristig bleibt die Aktie ein Verkaufskandidat. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 82,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)