Deutschlands größter Pharmakonzern Bayer verkauft sein Geschäft mit Diabetes-Technik an seinen japanischen Partner Panasonic Healthcare. Der Kaufpreis liege bei 1,02 Milliarden Euro, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Ein entsprechender Vertrag sei jetzt unterzeichnet worden. Die Sparte bietet Blutzuckermessgeräte und -sensoren, Stechhilfen und Software zum Diabetes-Management an und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 909 Millionen Euro. Hinter Panasonic Healthcare stehen der japanische Elektronikkonzern Panasonic sowie Fonds, die vom Finanzinvestor KKR verwaltet werden und mit 80 Prozent die Mehrheit halten. Die Japaner wollen das Geschäft mit Diabetes-Technik weiterentwickeln. Damit der Verkauf gelingt, müssen die Kartellbehörden noch zustimmen. Den Abschluss erwarten beide Seiten für das erste Quartal 2016.
Analysten weiter optimistisch
Die DZ Bank hat Bayer nach Ankündigung des Verkaufs auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 152 Euro belassen. Die 1,02 Milliarden Euro, die Bayer vom japanischen Partner Panasonic Healthcare für seinen Anteil an der Diabetes-Technik erhalte, lägen am unteren Ende der Erwartungen, schrieb Analyst Peter Spengler in einer Studie vom Mittwoch. Das Geschäft habe schon lange auf der Verkaufsliste des Pharmakonzerns gestanden und Panasonic Healthcare seit Jahresbeginn als möglicher Interessent gegolten.
Die Privatbank Berenberg hat Bayer nach der Ankündigung auf "Buy" mit einem Kursziel von 155 Euro belassen. Die 1,02 Milliarden Euro, die Bayer vom japanischen Partner Panasonic Healthcare für seinen Anteil an der Diabetes-Technik erhalte, erschienen zunächst wenig, erklärte auch Analyst Alistair Campbell. Allerdings habe das Geschäft mit Blutzucker-Messungen in den vergangenen Jahren unter einem starken Preisdruck gestanden. Der Pharmakonzern habe den Bereich, der Wachstum und Margen belaste, daher schon seit Jahren verkaufen wollen.
Nichtsdestotrotz – die Aktie kann am Mittwoch im DAX überdurchschnittlich stark zulegen. Das Papier gewinnt 1,5 Prozent auf 126,20 Euro. DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls weiter optimistisch für die Bayer-Aktie und sieht das 12-Monats-Kursziel weiter bei 170,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)