Bayer will sich wie berichtet auf das Pharmageschäft und die Agrarchemie konzentrieren. Der Konzern will deshalb das abgespaltene Kunststoffgeschäft an die Börse bringen. Bayer-Chef Marijn Dekkers sieht darin einen DAX-Kandidaten.
"Wir reden hier von mehr als elf Milliarden Euro Umsatz und 16.800 Mitarbeitern! Das müsste für den DAX genügen", sagte Dekkers der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Einen Namen hat die neue Firma, die aus Bayer Material Science entsteht, noch nicht. Am Donnerstag hatte Bayer die Abspaltung der Kunststoffsparte sowie deren Börsengang angekündigt.
Klassisches IPO
Für den Gang an die Börse sprach sich der Bayer-Chef im Gespräch mit der Wochenzeitung gegen einen so genannten Spin-Off aus, bei dem die Aktien des neuen Konzerns an die bisherigen Bayer-Aktionäre verteilt werden. "Ich bevorzuge einen klassischen Börsengang, nach allen Regeln der Kunst", betonte Dekkers. Die Entscheidung hänge davon ab, "wie zum fraglichen Zeitpunkt der Kapitalmarkt aussieht."
Der mit dem Betriebsrat vereinbarte Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis zum Jahr 2020 war laut Dekkers der Preis, damit die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Trennung zugestimmt haben. "Das war Teil der Verhandlungen, ja", sagte er. Potentielle Investoren dürfte dies aber nicht abschrecken.
Positiv für Aktie
Die angekündigten Pläne haben bereits am Donnerstag für eine Rallye gesorgt. Grundsätzlich ist dies auch sehr positiv zu sehen, da durch den Börsengang stille Reserven gehoben werden dürften. Bayer bleibt langfristig interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)