Die Fachleute des Aktionärsbrief stellen sich vollständig gegen die öffentliche Meinung und finden die Übernahme von Monsanto durch Bayer gut. Der Kauf soll durch eigenes Geld und Kredite sowie eine Kapitalerhöhung im geschätzten Volumen von 14 Milliarden Euro finanziert werden (das entspräche einer Verwässerung um 20 Prozent). Zudem dürften langfristig wohl die Sparte Tiermedizin sowie die verbliebene Beteiligung von 64 Prozent an der ehemaligen Kunststoffsparte Covestro verkauft werden. US-Analysten schätzen, Bayer werde auch Teile von Monsanto veräußern. Damit soll sich die zu finanzierende Summe um zehn Milliarden Euro verringern.
Monsanto verdient mehr als zwei Milliarden Dollar im Jahr. Dazu kommen Synergieeffekte im Volumen von geschätzt mehr als 1,5 Milliarden Dollar jährlich. Der Kauf soll bereits im ersten vollen Jahr nach dem Abschluss der Transaktion den bereinigten Gewinn je Aktie um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag erhöhen. Danach soll dieser Beitrag im zweistelligen Prozentbereich liegen. Im Jahr 2017 dürfte das Ergebnis pro Anteil annähernd 7,40 Euro erreichen und im Jahr 2018 die Marke von acht Euro deutlich übersteigen. Das entspräche niedrigen Kurs-Gewinn-Vielfachen von 11,4 beziehungsweise 10,5.
Bayer würde zum weltgrößten Agrar-Chemiekonzern. Die Fachleute des Aktionärsbrief schätzen, Bayer werde dieser Sparte in zwei bis drei Jahren an die Börse bringen. Darin dürfte ein erheblicher Mehrwert für die Aktionäre liegen. Langfristig ausgerichtete Anleger sollten also die Aktie von Bayer kaufen, deren Kurs noch bis 80 Euro sinken kann.