Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer am Mittwoch unter Auflagen freigegeben. „Die Genehmigung der Europäischen Kommission ist ein großer Erfolg und ein bedeutender Meilenstein", erklärte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. „Gemeinsam mit Monsanto wollen wir Landwirten in aller Welt helfen, mehr und bessere Nahrungsmittel nachhaltiger zu produzieren. Davon profitieren Verbraucher und Umwelt." Insgesamt liegt mittlerweile deutlich mehr als die Hälfte von rund 30 behördlichen Freigaben für die Transaktion vor, unter anderem auch aus Brasilien und China.
Die Auflagen der Europäischen Kommission umfassen insbesondere den Verkauf verschiedener Geschäfte von Bayer, darunter das weltweite Saatgutgeschäft mit Feldkulturen wie Raps, Baumwolle und Soja (mit minimalen, auf den asiatischen Raum beschränkten Ausnahmen), die Forschungsplattform für Weizen-Hybride, das weltweite Gemüsesaatgutgeschäft, das weltweite Geschäft mit Glufosinat-Ammonium sowie bestimmte Glyphosat-basierte Herbizide in Europa, die im Wesentlichen im industriellen Bereich eingesetzt werden, so Bayer in einer Mitteilung. Zudem sei das weltweite Geschäft von Monsanto mit dem neuartigen Nematizid "NemaStrike" abzugeben. Hinzu kommen die Übertragung dreier Forschungsvorhaben von Bayer im Bereich der Totalherbizide sowie die Einräumung einer Lizenz über das Digital-Farming-Portfolio von Bayer. Als Erwerber dieser Vermögenswerte ist BASF vorgesehen, so Bayer weiter.
DER AKTIONÄR steht der geplanten Übernahme von Monsanto durch Bayer weiterhin kritisch gegenüber. Die Belastungen dürften für Bayer doch recht groß ausfallen. Die Aktie von Bayer ist deswegen weiterhin kein Kauf. Ein großer Gewinner des ganzen Prozederes dürfte aber die Aktie von BASF sein, die sich interessante Unternehmensanteile von Bayer sichern konnte.