Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat im US-Patentstreit mit dem Rivalen Takeda einen Erfolg errungen. Einem Entscheid des zuständigen Gerichts in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware zufolge muss die Takeda-Tochter Baxalta an Bayer 155,2 Millionen Dollar, umgerechnet rund 136 Millionen Euro wegen Rechteverletzungen bei einem Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie zahlen. Bayer zeigte sich zufrieden mit dem Urteil. Es bestätige die Stärke von Bayers Innovationen, so der Konzern. Takeda hingegen will einem Bloomberg-Bericht zufolge, nun sämtliche verfügbaren Rechtsmittel prüfen.
Zudem kommt Bayer beim geplanten Abbau von weltweit 12.000 Stellen voran. Der Konzern bietet seinen Mitarbeitern lukrative Aufhebungsverträge an. Diese ermöglichen es, dass Mitarbeiter schon mit 57 Jahren vorzeitig in Ruhestand gehen können und maximal 7,2 Prozent Abschlag von der gesetzlichen Rente verkraften müssen. Im November verkündete Bayer seine Pläne zum Stellenabbau, um Kosten zu sparen und Arbeitsabläufe effizienter zu machen.
Bayer hat sich mit der Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto ordentlich Risiken eingekauft. Bayer muss sich einer milliardenschweren Klagewelle wegen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat erwehren. Allerdings ist im Kurs von Bayer mittlerweile vieles eingepreist. So auch beispielsweise Probleme in anderen Bereich wie den rezeptfreien Medikamenten.
Hochspannung im Februar
Der laufende Monat wird bei Bayer in jedem Fall spannend. Am 25. Februar eröffnet ein US-Bundesgericht eine weitere Klage im Glyphosat-Prozess, der richtungsweisend für richtungsweisend für weitere Fälle ist. Einen Tag darauf wird Bayer den Dividendenvorschlag für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen, ehe am 27. Februar die Jahreszahlen für 2018 veröffentlicht werden.
Die Aktie von Bayer konnte sich zuletzt peu à peu, auch getragen von einer der Hoffnung auf eine mögliche Aufspaltung des Konzerns, nach oben arbeiten. DER AKTIONÄR spekuliert mit seit Mitte Januar auf eine Fortsetzung der Erholung. Nächste wichtige Hürde ist das November-Zwischenhoch 2018 bei 71,92 Euro. Allerdings sollten Anleger ihre Positionen unbedingt mit einem Stopp knapp unterhalb des Mehrjahrestiefs von Ende Dezember absichern. Die Unsicherheit ist bei Bayer keineswegs vom Tisch.