Aktien von Bayer und auch BASF sollten am Donnerstag im Auge behalten werden. Der von Bayer umworbene US-Saatgutspezialist Monsanto hat offenbar Gespräche mit BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrochemie-Sparten wieder aufgenommen.
Die Amerikaner prüften verschiedene Transaktionen einschließlich der Übernahme des BASF-Geschäfts mit Lösungen für die Agrarwirtschaft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen. Weder Monsanto noch BASF wollten Stellung nehmen.
"Die neuen Gespräche der Amerikaner mit BASF erscheinen als „Giftpille“, sollte man in den Verhandlungen mit Bayer nicht weiterkommen", sagte ein Börsianer. Die Leverkusener bieten 62 Milliarden Dollar (gut 55 Milliarden Euro) in bar, Monsanto hat dies aber als zu wenig zurückgewiesen. "Für Bayer wäre es allerdings positiv, wenn die teure Übernahme noch scheitert", so der Börsianer weiter. Für BASF wiederum wäre eine Bezahlung in Monsanto-Aktien angesichts der momentan eingepreisten Übernahmefantasie ein Risiko.Die Diskusionen befänden sich aber noch in einem frühen Stadium, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen, hieß es. Die Gespräche mit Bayer gingen derweil weiter.
Monsanto mit Gewinnen, Bayer reagiert kaum
Die Aktionäre des US-Konzerns konnten sich am Mittwoch über ein Plus von knapp zwei Prozent ihrer Papiere im nachbörslichen Handel freuen. Die Anteilscheine von BASF gewinnen am Morgen gut ein Prozent, die Aktie von Bayer reagiert kaum auf die Neuigkeiten.
Bayer konnte sich aber in den vergangenen Tagen bereits erholen und auch den ersten charttechnischen Widerstand bei 91 Euro überwinden. Der nächste wichtige Widerstand wartet nun bei 95 Euro. Spätestens im Bereich der 200-Tage-Linie dürfte dem Wert aber die Luft ausgehen. Mittelfristig bleibt die Aktie von Bayer für den AKTIONÄR in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen ein Verkaufskandidat.
(Mit Material von dpa-AFX)