Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer gibt sich zuversichtlich, dass die Übernahme von Monsanto bald abgeschlossen sein wird. Auf der heutigen Hauptversammlung sagt der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann: „Nach fast zwei Jahren intensiver Arbeit haben wir fast alle entscheidenden Freigaben erhalten. Wir gehen davon aus, die Transaktion in Kürze abschließen zu können.“. Operativ habe Bayer 2017 bei Umsatz und Ergebnis das Niveau des Vorjahres erreicht. Um die Aktionäre auch in diesem Jahr angemessen am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen, soll die Dividende zum achten Mal in Folge angehoben werden – auf 2,80 (Vorjahr: 2,70) Euro je Aktie.
Allerdings gibt sich Bayer nicht mehr ganz so optimistisch, was die Synergieeffekte aus der geplanten Monsanto-Übernahme angeht. Ab 2022 wird beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereffekten ein Beitrag von 1,2 Milliarden Dollar erwartet, so Baumann weiter. Ursprünglich hatte der Konzern 1,5 Milliarden Dollar angepeilt. Dass es zu einem Einschnitt beim Sparziel kommen wird, war allerdings schon bekannt, das Ausmaß bislang allerdings noch nicht. Grund für das niedrigere Ziel sind Zugeständnisse, die Bayer den Wettbewerbshütern machen musste, um die erforderlichen Genehmigungen für den Kauf des US-Saatgutkonzerns zu bekommen. Nachdem sich Bayer und BASF bereits im Herbst 2017 auf den Verkauf von Teilen des Agrarchemie-Geschäfts geeinigt hatten, kamen weitere Aktivitäten wie das Geschäft mit Gemüsesaatgut und der Bereich der digitalen Landwirtschaft hinzu.
Die Aktie von Bayer kann zum Wochenschluss leichte Zugewinne verzeichnen. Zuletzt war das Papier im Bereich von 105 Euro an der 200-Tage-Linie abgeprallt. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Aktie diese Hürde im nächsten Anlauf nehmen kann. Die Bayer-Aktie ist aber weiterhin kein Favorit des AKTIONÄR. Anleger sollten BASF als Profiteur des Übernahmeprozederes der Bayer-Aktie vorziehen.