Bayer hat sich mit der Übernahme von Monsanto auch das umstrittene Totalherbizid Glyphosat eingekauft. Während sich der Konzern in den USA mit einer Klagewelle wegen potenzieller ausgehender Krebsrisiken verantworten muss, wächst in einigen europäischen Nationen der Widerstand. Bayer muss sich auf ein mögliches Verbot seines Unkrautvernichters Glyphosat in Österreich einstellen.
Die FPÖ kündigte am Mittwoch die Unterstützung des entsprechenden SPÖ-Antrags im Nationalrat an. Der Antrag muss nun im Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft behandeln werden. Eine Änderung des Pflanzenschutzmittelgesetzes ist damit schon in der Sitzung des Nationalrates am 2. Juli möglich. Auf EU-Ebene hat Glyphosat eine Zulassung bis 2022.
Immer wieder Glyphosat...
Bayer weist Gesundheitsgefahren durch Glyphosat bei richtiger Anwendung weiterhin zurück und verweist auf zahlreiche wissenschaftliche Studien. Dennoch hat dem Aktienkurs die verlorenen Prozesse in der Glyphosat-Problematik massiv zugesetzt.
Dass sich der Kursverlust im heutigen Handel in Grenzen hält, ist dem Umstand geschuldet, dass der Umsatzanteil mit Glyphosat in Österreich relativ gering sein dürfte. Außerdem hat es im Nachbarland Deutschlands zuletzt ein politisches Erdbeben mit anschließendem Koalitionsbruch gegeben. Dennoch ist ein potenzielles Verbot ein schlechtes Signal und nicht gerade förderlich für das ohnehin angekratzte Bayer-Image.
Für einen Long-Einstieg ist es zu früh, auch wenn beispielsweise Lampe-Analyst Volker Braun mit seinem Kursziel von 78,00 Euro ein Kurspotenzial von knapp 50 Prozent sieht.
(Mit Material von dpa-AFX)