Im Zuge der geplanten Übernahme von Monsanto will Bayer große Teile seines Geschäfts mit Saatgut- und Unkrautvernichtungsmitteln an BASF verkauft. Der Kaufpreis soll der Vereinbarung der beiden Unternehmen zufolge bei 5,9 Milliarden Euro in bar liegen. Die Bayer-Aktie hat angesichts des finanziell lukrativen Deals am Freitag nach Bekanntwerden der Meldung leichte Zugewinne verzeichnen können. Aber auch BASF geht als Gewinner aus dem Deal. Strategisch war dies ein guter Schritt für den Chemiekonzern.
BASF müsse einen "saftigen" Preis zahlen, schrieb Knud Hinkel von der Equinet Bank in einer ersten Einschätzung zu dem Deal. Die zu zahlenden 5,9 Milliarden Euro entsprächen dem 4,5-Fachen des Umsatzes, den Bayer im vergangenen Jahr mit diesem Geschäft erzielt habe. Strategisch sei die Transaktion aber sinnvoll. Denn nun könnten die Ludwigshafener ihr Pestizidgeschäft, in dem sie bereits zu den Marktführern zählten, mit dem Saatgutgeschäft zusammenführen.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Aktie des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer auf "Outperform" mit einem Kursziel von 129 Euro belassen. Der Verkauf von Saatgut- und Pflanzenschutzaktivitäten an die BASF gehöre wohl zu den wettbewerbsrechtlichen Auflagen für die Übernahme von Monsanto, so die Analysten. Sie betonten aber auch die Chancen für BASF: Für BASF sei der Zukauf die letzte Möglichkeit gewesen, im Saatgutgeschäft in ausreichender Größe Fuß zu fassen.
Auch Markus Mayer von der Bank Baader Helvea sieht das Ganze als „Win-Win-Deal“ für beide Parteien. Allerdings bewertete er die Übernahme-Prämie mit Blick auf vergleichbare Transaktionen in der Agrarbranche als eher niedriger. Er bestätigte seine Kaufempfehlung für die BASF-Aktie.
DER AKTIONÄR favorisiert von den beiden Werten weiterhin klar die Aktie von BASF. Nachdem der Titel zuletzt etwas heiß gelaufen ist, ist BASF zuletzt in eine Konsolidierung übergegangen. Die aktuelle Korrekturphase können Anleger zum Einstieg nutzen.