Die Bayer-Aktie hat seit Anfang Dezember trotz der schwelenden Glyphosat-Problematik rund 18 Prozent zulegen können. Zuletzt bekam der DAX-Titel durch die Einführung neuer Produkte und optimistische Analystenstimmen weiteren Auftrieb. Nun bringen die Aktionäre erneut ein bekanntes Thema auf den Tisch.
Einige Bayer-Aktionäre drängen den Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Winkeljohann dazu, eine Aufspaltung des Unternehmens zu unterstützen, berichtet das Manager Magazin, ohne zu sagen, woher die Information stammt. Die Bayer-Pressestelle kann den Bericht auf Anfrage von Bloomberg News nicht sofort kommentieren.
Das Thema ist in den vergangenen Monaten immer wieder hochgekocht. Doch sowohl Winkeljohann als auch Bayer-Boss Werner Baumann hatten derartigen Fantasien stets eine Absage erteilt.
Hintergrund: Ein Katalysator des Pharma-und Agrarkonzerns wäre aus Sicht von Investoren und Analysten, wenn etwa die gut laufende Agrar-Sparte vom Rest getrennt wird. Und die Börse honoriert Aufspaltungen, wie die Beispiel Siemens und Daimler zeigen.
Auch ein Blick über den Atlantik könnte inspirierend wirken. Die US-Player Johnson & Johnson und General Electric haben sich Ende vergangenen Jahres dazu entschieden, ihre jeweiligen Geschäftsbereiche in eigenständigen (börsennotierten) Unternehmen aufgehen zu lassen.
Die Bayer-Aktie gewinnt am Donnerstag rund 0,4 Prozent und notiert bei 52,31 Euro.
Bayer geht aus Anlegersicht sicherlich den falschen Weg, denn eine Aufteilung könnte für die Aktionäre de facto einen Mehrwert schaffen. Zudem sind die extrem belastenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten immer noch nicht vom Tisch. Kurzum: Langfristig orientierte Anleger sollten daher weiterhin besser einen Bogen um den DAX-Wert machen, auch wenn sich das charttechnische Bild zuletzt deutlich aufgehellt hat.