In den Milliardenpoker zwischen Bayer und Monsanto kommt offenbar Bewegung. Der US-Konzern habe dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern einen Blick in die Bücher erlaubt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Bayer prüfe jetzt die Zahlen des US-Saatgutherstellers genau und erwäge eine weitere Aufstockung des Angebots und den Zeitpunkt dafür.
Der Prozess dürfte über einige Wochen in Anspruch nehmen und es sei keine Entscheidung gefallen, ob die Offerte tatsächlich erhöht werden soll. Sprecher von beiden Unternehmen wollten die Informationen auf Nachfrage von Bloomberg nicht kommentieren. Die Monsanto-Aktie legte nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts um 1,57 Prozent auf 106 US-Dollar zu. Das Bayer-Papier geriet leicht unter Druck, am Freitagmorgen gewinnt die Bayer-Aktie aber bereits wieder 0,7 Prozent auf 94,56 Euro.
Monsanto hatte Mitte Juli das leicht aufgestockte Gebot von Bayer abgelehnt. Die Offerte reiche finanziell nicht aus, um ein Geschäft sicherzustellen, hatte der Konzern damals mitgeteilt. Monsanto bleibe aber offen für Gespräche mit dem Leverkusener Konzern sowie anderen Parteien, hieß es. Bayer hatte die Offerte zuvor von 122 auf 125 US-Dollar je Aktie angehoben. Die Rekord-Offerte erhöhte sich damit von 62 Milliarden auf insgesamt rund 64 Milliarden Dollar.
Massive Widerstände
Die Aktie von Bayer hat zuletzt den Widerstand bei 91 Euro nach oben überwinden können, ist aber an der nächsten Hürde bei 97,70 Euro vorerst gescheitert. Bei 100 Euro warten zudem eine psychologisch wichtige Hürde und knapp darüber die 200-Tage-Linie. Mittelfristig bleibt DER AKTIONÄR der Ansicht, dass es bessere Aktien als Bayer gibt – zumindest wenn Bayer an der geplanten Akquisition festhält und eventuell sogar das Angebot weiter erhöht.
(Mit Material von dpa-AFX)