Die Aktie von Bayer kann sich zur Wochenmitte leicht erholen. 0,8 Prozent liegt das Papier im Plus. Im Vergleich zum Jahresperformance von minus 42 Prozent ist das heutige Plus jedoch verschwindend gering. Und eine nachhaltige Aufwärtsbewegung ist auch weiterhin nicht in Sicht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kommt in den USA bereits im Februar eine weitere Klage gegen Bayer wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat vor Gericht. Der Fall, bei dem es um einen Mann aus Kalifornien geht, werde der erste von mehr als 620 in einem Bundesverfahren anhängigen Fällen sein, der vor einer Jury zur Verhandlung kommt, so Bezirksrichter Vince Chaabria am Dienstag in San Francisco.
Erst vor Kurzem stand Bayer in einem anderen Prozess im Mittelpunkt. Es ging um Dewayne Johnson, der seinen Lymphdrüsenkrebs auf seinen Umgang mit Glyphosat während seines Jobs als Platzwart an kalifornischen Schulen zurückführt. Damals wurde die von Bayer übernommene Monsanto zu einer Schadenersatz-Zahlung in Höhe von 289 Millionen Dollar verurteilt. Mittlerweile wurde die Strafsumme allerdings auf 78 Millionen Dollar reduziert, aber auch hiergegen hat Bayer Berufung eingelegt.
Insgesamt sieht sich Bayer einer ganzen Klagewelle gegenüber. Wie Bayer-Konzernchef Werner Baumann bei der Vorlage der Quartalszahlen Mitte November erklärte, seien bis Ende Oktober Gerichtsschriften von insgesamt rund 9.300 Klägern zugestellt worden.
Hinzukommt, dass Bayer derzeit auch mit einigen Problemen im Pharmabereich zu kämpfen hat, so beispielsweise mit Lieferengpässen bei Aspirin Complex. Die Aktie hat vor Kurzem ein neues Mehrjahrestief markiert. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner kritischen Einstellung zu Bayer. Sowohl fundamental als auch charttechnisch gilt weiterhin: Finger weg von der Aktie.