Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer bleibt angesichts der Erfolge neuer Produkte und einem milliardenschweren Zukauf zuversichtlich. "Wir sind auch mittelfristig optimistisch", sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Mittwoch vor Investoren in Berlin. Für das Gesundheitsgeschäft (Healthcare) stellte er bis 2017 eine kräftige Umsatz- und Margensteigerung in Aussicht. Auch das Agrochemiegeschäft (Cropscience) solle stärker wachsen als der Markt und dabei eine Marge auf hohem Niveau erwirtschaften. Bayer hatte vor knapp zwei Wochen seine Bilanz für 2014 vorgelegt. Dabei sorgten neue Produkte für Schub.
Die Ziele
Der Umsatz im Gesundheitsgeschäft soll sich laut Dekkers bis 2017 pro Jahr durchschnittlich um rund sechs Prozent auf mehr als 25 (2014: 20,0) Milliarden Euro erhöhen und die bereinigte EBITDA-Marge auf 29 bis 31 Prozent (2014: 27,5 Prozent) klettern. Basis ist dabei das Wechselkursniveau zum 31. Dezember 2014.
Im Agrochemiegeschäft peilt Bayer einen Umsatz von mehr als 11 Milliarden Euro im Jahr 2017 (2014: 9,5 Milliarden Euro) an. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa fünf Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge soll 23 bis 25 Prozent (2014: 24,9 Prozent) betragen.
Bayer steckt derzeit mitten in einer grundlegenden Neuausrichtung. Im Mai 2014 kauften die Leverkusener das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten vom US-Konzern Merck & Co für gut 10 Milliarden Euro. Im September kündigte der Konzern dann die Abspaltung des margenschwachen Kunststoffgeschäfts (Materialscience) an. Dieses will Bayer an die Börse bringen und so bis 2016 zum reinen Anbieter für die Pharmaindustrie und die Agrarwirtschaft werden. Eine Entscheidung über den genauen Weg soll in der zweiten Jahreshälfte fallen.
Investiert bleiben
Die Aktie von Bayer hat am Mittwoch positiv auf die News reagiert und ein neues Allzeithoch erklommen. Derzeit notiert das Papier 0,9 Prozent im Plus bei 137,35 Euro. DER AKTIONÄR rechnet mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends, zumal die derzeitige Euro-Abwertung und der geplante Börsengang der Kunststoffsparte den Wert derzeit stützen dürften. Ein Stopp bei 107,00 Euro sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)