Bayer will sein Agrarchemie-Geschäft mit dem Kauf des US-Unternehmens Monsanto stärken. Ein Bayer-Sprecher bestätigte am Donnerstagmorgen in Leverkusen Gespräche über ein mögliches Gebot. Im Falle einer Fusion würde das deutsche Unternehmen der weltweit größte Hersteller von Saatgut. Zuvor hatte der US-Konzern in St. Louis mitgeteilt, dass er eine unaufgeforderte, nicht-bindende Offerte des deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzerns erhalten habe.
Finanzielle Details nannte das US-Unternehmen, das an der Börse derzeit mit 42,4 Milliarden Dollar (37,8 Milliarden Euro) bewertet wird, nicht. Bayer kommt nach dem Kursrutsch auf eine Marktkapitalisierung von knapp 74 Milliarden Euro. Der Verwaltungsrat von Monsanto will die Offerte jetzt prüfen. Bis diese Überprüfung abgeschlossen ist, werde es keine weitere Mitteilung des Unternehmens geben, hieß es. Auch Bayer hielt sich mit Details bedeckt.
Kapitalerhöhung droht
Die Aktien des DAX-Schwergewichts sackten 7,8 Prozent auf 88,87 Euro ab und damit auf den niedrigsten Stand seit Herbst 2013. Im Falle eines Kaufs von Monsanto droht nach Einschätzung von Experten eine Kapitalerhöhung. Zudem müsste Bayer sich zur Finanzierung vermutlich auch von der Tochter Covestro trennen, sagte ein Händler. Auch die Papiere des MDAX-Unternehmens büßten rund drei Prozent ein.
Volker Braun, Analyst beim Bankhaus Lampe sieht für Bayer keinen Grund, einen überstürzten Deal mit Monsanto einzugehen. Es gebe genügend andere Übernahmeoptionen in der Branche - zu besseren Preisen und einem vorteilhafterem Risikoprofil.
Stoppkurs beachten
Die Aktie von Bayer befindet sich derzeit klar im Sinkflug. Mit dem heutigen Kursrutsch wurde auch das bisherige Jahrestief nach unten durchschritten. Damit befindet sich das Papier nur noch gut fünf Prozent über dem Stopp des AKTIONÄR bei 84,00 Euro. Dieser sollte aber in jedem Fall beachtet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)