Noch vor wenigen Tagen hat die Bayer-Aktie bei 121,40 Euro ein neues Allzeithoch erklommen. Zuletzt musste das Papier aber etwas Federn lassen. Am Dienstag verliert Bayer erneut 0,4 Prozent auf 108,70 Euro. Den Kurs belastete eine Niederlage im Streit um das Krebsmittel Nexavar, auch wenn diese letztendlich erwartet worden war. Ein Gericht in Indien wies die Forderung des Pharmakonzerns nach der Aufhebung einer Zwangslizenz für eine billigere Generikaversion des Medikaments zurück. Es soll weiterhin für Patienten in Indien erschwinglich bleiben. Zudem gab es negative News zum Augenmittel „Eylea“. Trotz des jüngsten leichten Kursrückgangs, bleibt die Aktie von Bayer ein klarer Dauerbrenner im DAX. Das sehen auch die Analysten so.
Klares Kauf-Urteil
Die Commerzbank hat Bayer nach einem negativen Urteil des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) zu Eylea auf "Buy" mit einem Kursziel von 122 Euro belassen. Bedenklich stimme ihn die IQWIG-Analyse nicht, schrieb Analyst Daniel Wendorff in einer Studie vom Dienstag. Bezogen auf die Behandlung des diabetischen Makulaödems mit Eylea komme das Institut zwar zu dem Schluss, dass ein Zusatznutzen für Patienten im Vergleich mit dem Mittel Lucentis von Novartis nicht belegt sei. Doch mit negativen Folgen für Eylea rechnet der Experte nicht - der entscheidende Vorteil des Medikaments sei, dass es seltener eingenommen werden müsse als Lucentis.
Goldman Sachs hat Bayer auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 140 Euro belassen. In der globalen Pharmabranche setze sich der Trend zunehmender Innovationen und Medikamentenentwicklungen fort, erklärte das Analystenteam der US-Investmentbank. Dabei dürften die innovativsten Firmen in puncto Wachstum und Profitabilität langfristig am wettbewerbsfähigsten positioniert sein. Die attraktiv bewertete Bayer-Aktie gehört zu den "Top Picks" der Experten im Pharmasektor.
Auch DER AKTIONÄR zählt die Bayer-Aktie zu seinen Favoriten und empfiehlt die Gewinne von derzeit rund 50 Prozent seit der Empfehlung mit einem Stopp bei 102 Euro nach unten abzusichern.
(Mit Material von dpa-AFX)