Die Aktie von Bayer nimmt in der neuen Woche wieder etwas Fahrt auf. Das Papier gewinnt am Vormittag 0,3 Prozent auf 96,18 Euro. Die nächste Hürde wartet nun in Form des Augusthochs bei 97,59 Euro. Auf einen starken Widerstand trifft Bayer zudem im Bereich von 101,75 Euro, dem Zwischenhoch vom Mai dieses Jahres. In diesem Bereich verläuft außerdem die 200-Tage-Linie.
Zuletzt ist etwas Bewegung in den Übernahmepoker zwischen Bayer und Monsanto gekommen. Der US-Konzern hat dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern einen Blick in die Bücher erlaubt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am vergangenen Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Bayer prüfe jetzt die Zahlen des US-Saatgutherstellers genau und erwäge eine weitere Aufstockung des Angebots und den Zeitpunkt dafür. Der Prozess dürfte über einige Wochen in Anspruch nehmen und es sei keine Entscheidung gefallen, ob die Offerte tatsächlich erhöht werden soll. Bayer hatte die Offerte zuletzt von 122 auf 125 Dollar je Aktie angehoben.
DZ Bank senkt Kursziel
Derweil haben auch einige Analysten die Aktie von Bayer wieder genauer unter die Lupe genommen. Die DZ Bank hat Bayer von "Kaufen" auf "Halten" abgestuft und den fairen Wert von 113 auf 102 Euro gesenkt. Indem Bayer nun die Bücher von Monsanto prüfen dürfe, werde eine Übernahme des US-Saatgutproduzenten wahrscheinlicher, schrieb Analyst Peter Spengler in einer Studie vom Freitag. Der deutsche DAX-Konzern dürfte den gewährten Einblick in die Bücher nutzen, um weitere Ertragspotenziale zu identifizieren. Spengler befürchtet nun ein höheres Angebot - zur Finanzierung wäre eine Kapitalerhöhung von rund 20 Prozent erforderlich. Mit seinem neuen fairen Wert geht der Experte allem von einer niedrigeren Bewertung für die Bereiche Tiergesundheit und CropScience aus.
DER AKTIONÄR sieht die Entwicklung ebenfalls mit Skepsis. Spätestens im Bereich der 200-Tage-Linie dürfte die Luft für die aktuelle Erholungsbewegung dünn werden. Mittelfristig sollten die Anleger den Wert unter den aktuellen Voraussetzungen weiter gemieden werden.
(Mit Material von dpa-AFX)