Bayer hatte seine Offerte in der vergangenen Woche von 122 auf 125 Dollar je Aktie leicht angehoben. Die Rekord-Offerte erhöhte sich damit von 62 Milliarden auf insgesamt rund 64 Milliarden Dollar. Zuletzt hat Monsanto aber auch dieses Angebot als zu niedrig zurückgewiesen. Zuletzt hat nun ein Großinvestor des DAX-Konzerns die Idee ins Spiel gebracht, den Aktionären des US-Saatgutriesen ein feindliches Übernahmeangebot zu unterbreiten. Dies könnte Druck auf Monsanto ausüben, Bayer Einblick in die Bücher zu gewähren, sagte Markus Manns von Union Investment dem Wall Street Journal. Manns ist der Ansicht, dass Bayer über den Spielraum verfügt, sein Angebot für Monsanto auf maximal 135 Dollar je Aktie zu erhöhen. Analysten erwarten, dass sich die Türen wohl ab rund 130 Dollar öffnen könnten.
Analysten vergeben Kaufvotum
Zuletzt haben auch mehrere Analysten die Aktie von Bayer noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Die Investmentbank Equinet hat die Einstufung für Bayer vor den Zahlen am 27. Juli auf "Buy" mit einem Kursziel von 118 Euro belassen. Aus dem operativen Geschäft seien weder für das zweite Quartal noch für das Gesamtjahr größere Überraschungen zu erwarten, schrieb Analystin Marietta Miemietz in einer Studie vom Mittwoch. Positiv für die Aktie wäre ein Scheitern im Ringen um Monsanto.
Das Analysehaus Warburg Research hat Bayer nach der Ablehnung des erhöhten Übernahmeangebots für Monsanto auf "Buy" mit einem Kursziel von 123,50 Euro belassen. Die Unsicherheiten um den angestrebten Kauf des US-Saatgutkonzerns dürften anhalten, so Analyst Ulrich Huwald. Die Transaktion wäre aber werthaltig für den deutschen Pharma- und Agrochemiekonzern.
Die Bayer-Aktie hat zuletzt die Hürde bei 91 Euro nach oben genommen, ist aber vorerst am Widerstand bei 95 Euro gescheitert. Ein Sprung darüber würde weiteres technisches Potenzial bis in den Bereich der 200-Tage-Linie eröffnen. Scheitert die Übernahme eventuell doch, dürften einige Anleger bei der Aktie wieder zugreifen. Kommt es jedoch zu einer weiteren Angebotserhöhung, dürfte die Skepsis zu recht groß bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)