Die Aktie von Bayer hat seit ihrem Hoch im April vergangenen Jahres bei 146,45 Euro rund ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Derzeit arbeitet der Wert nun an einer Bodenbildung, die wichtige Rückeroberung der Hürde bei 100 Euro ist aber bislang nicht gelungen. Am heutigen Dienstag verliert die Aktie leicht um 0,9 Prozent auf 97,37 Euro.
Wenig optimistisch präsentiert sich derweil die Schweizer Großbank UBS für Bayer. Sie hat das Kursziel nach den jüngst veröffentlichten Geschäftszahlen von 130 auf 105 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Nach drei starken Wachstumsjahren im Geschäftsbereich Pharma rechne sie nun mit weniger starken Umsatzzuwächsen auch über das Jahr 2016 hinaus, schrieb Analystin Alexandra Hauber in einer Studie. Entsprechend habe sie ihre Schätzungen für das Ergebnis je Aktie im Kerngeschäft bis 2019 gesenkt.
Ebenfalls mit „Neutral“ bewertet die US-Bank Citigroup die Bayer-Aktie. Noch im Dezember hatte das Kursziel 140 Euro gelautet. Analyst Peter Verdult kürzte seine Schätzungen für den Pharma- und Chemiekonzern bis zum Jahr 2020 um bis zu zehn Prozent je Aktie und begründete dies mit niedrigeren Umsatzannahmen und einem neuen Margenausblick. Zwar werde die Aktie durch die Bewertung gestützt, doch eine bessere Ergebnisentwicklung für 2016 sei kaum absehbar. Andere Branchenwerte böten mehr Wert.
NordLB sieht Kaufchance
Optimistischer sieht das Ganze die NordLB. Die Analysten haben das Kursziel für Bayer zwar von 125 auf 118 Euro gesenkt, die Aktie aber von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft. Der Pharma- und Chemiekonzern habe für das Geschäftsjahr 2015 sehr gute Zahlen vorgelegt, die aber die hohen Markterwartungen nur zum Teil erfüllt hätten, erkärte Analyst Thorsten Strauß. Bayer sei gut aufgestellt, um auch künftig weiter zu wachsen. Die Aktie scheine zudem wieder attraktiv bewertet zu sein.
DER AKTIONÄR stellt sich ebenfalls auf die Seite der Optimisten. Insbesondere im margenstarken Krebsgeschäft ist Bayer sehr gut aufgestellt. Zudem ist Bewertung im Peergroup-Vergleich enorm günstig. Bristol-Myers-Squibb beispielsweise ist doppelt so teuer wie die Aktie von Bayer. Und auch Anleger, die auf Dividendenkontinuität setzen, sind bei Bayer richtig. Seit 2009 hat der Konzern die Ausschüttung regelmäßig angehoben und auch die Jahre davor mindestens gleich belassen.
(Mit Material von dpa-AFX)