Im Ringen um die geplante Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch Bayer fordern Investoren einem Pressebericht zufolge ein Mitspracherecht ein. Die Großaktionäre des Leverkusener Konzerns pochen auf die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, wie das "Handelsblatt" am Montag berichtete. In einem Brief an Bayer-Aufsichtsratschef Werner Wenning, der dem Blatt nach eigenen Angaben vorliegt, drängt die britische Fondsgesellschaft Henderson Global Investors darauf, dass den Aktionären die Möglichkeit gegeben wird, über den Kauf abzustimmen.
Henderson und andere Aktionäre seien besorgt darüber, dass durch die teure Monsanto-Übernahme andere Zukäufe im Arzneigeschäft eingeschränkt würden, hieß es. Die Fondsgesellschaft, die einer der größten institutionellen Bayer-Investoren ist, sei nicht davon überzeugt, dass der Deal Wert schaffen werde.
Bayer hatte im Mai 62 Milliarden Dollar oder 122 Dollar je Aktie geboten, was vom Monsanto-Management aber als zu niedrig zurückgewiesen worden war. Vergangene Woche stockte Bayer die Offerte auf 125 Dollar je Aktie auf. Die Amerikaner wollen das Angebot nun prüfen. Eine weitere Anhebung sei nicht auszuschließen, so das Blatt. Monsanto zu überzeugen, werde Bayer erst bei einer Offerte ab 130 Dollar je Anteilsschein gelingen, zitierte die Zeitung einen nicht näher genannten Investor.
Zuletzt soll Monsanto Kreisen zufolge die Suche nach Alternativen zum Bayer-Deal forciert haben. So sollen die Amerikaner Gespräche mit dem Bayer-Konkurrenten BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrarchemie-Sparten wieder aufgenommen haben.
Größere Widerstände voraus
Die Aktie von Bayer hat sich zuletzt etwas erholen und dabei auch den ersten Widerstand bei 91 Euro überwinden können. Bei 95 Euro trifft das Papier aber bereits auf die nächste Hürde. Spätestens aber im Bereich der 200-Tage-Linie dürfte die technische Erholungsbewegung wohl ein Ende finden. Mittelfristig bleibt die Aktie von Bayer in der aktuellen Lage eine Verkaufsposition.
(Mit Material von dpa-AFX)