Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer will den US-amerikanischen Agrochemie-Spezialisten Monsanto für 62 Milliarden Dollar schlucken. "Wir sind seit langem von Monsanto beeindruckt und teilen die Überzeugung, dass durch ein integriertes Geschäft erheblicher Wert für die Aktionäre beider Unternehmen entstehen würde", sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Montag laut Mitteilung. Er hat das Ruder bei Bayer erst vor drei Wochen übernommen.
Mit der Übernahme würde Bayer zum weltweit größten Agrochemie-Hersteller aufsteigen. Am vergangenen Donnerstag hatten die beiden Konzerne bereits Übernahmegespräche bestätigt. Zum aktuellen Angebot hat sich Monsanto bisher aber nicht geäußert.
Fremdkapital und Kapitalerhöhung
Wie der DAX-Konzern am Montag mitteilte, bieten die Leverkusener je Monsanto-Aktie 122 Dollar (108,70 Euro) in bar. Zum genannten Gesamtpreis werden noch die Schulden von Monsanto hinzugerechnet. Der Hauptsitz des Agrochemiegeschäfts soll in Monheim bleiben und das Saatgutgeschäft in St. Louis angesiedelt werden. Am Freitag schlossen die Aktien an der New Yorker Börse bei 101,52 Dollar. Die schriftlich unterbreitete Offerte entspreche einem Aufschlag von 37 Prozent auf den Schlusskurs der Monsanto-Aktie vor zwei Wochen, erklärte Bayer. Kurz danach waren erste Übernahme-Spekulationen aufgekommen.
Zur Finanzierung setzt Bayer neben dem Einsatz von Fremdkapital auch auf eine Kapitalerhöhung. Der Eigenkapitalanteil solle rund 25 Prozent abdecken, hieß es. Bereits am vergangenen Donnerstag hatten die Übernahmegespräche den Bayer-Aktienkurs stark belastet und die Monsanto-Bewertung kräftig in die Höhe getrieben.
Die Aktie verliert am Morgen 3,4 Prozent auf 86,52 Euro. Der Wert ist weiterhin klar angeschlagen. Zuletzt ist die Bayer-Aktie unter das bisherige Jahrestief vom Februar dieses Jahres gerutscht. Anleger beachten den Stopp bei 84 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)