Nachdem die Aktie von Bayer infolge einer Umsatz- und Gewinnwarnung vor einigen Wochen ordentlich unter die Räder gekommen ist, scheint sich das Papier nun zu erholen. Und das, obwohl es zuletzt eigentlich – zumindest aus Bayer-Sicht – negative News gab. Die EU-Kommission will den Kauf des US-Wettbewerbers Monsanto nach einer vorläufigen Prüfung nun noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Die neue Deadline für die Entscheidung ist am 8. Januar 2018. Bayer muss sich also gedulden. So schnell, wie der Bayer-Vorstand den Kauf über die Bühne bringen wollte, geht es nun wohl nicht. An der Börse wird die Nachricht mit einem Kursaufschlag beantwortet. Einige Börsianer hoffen anscheinend, dass mögliche Auflagen so groß sind, dass Bayer doch noch Abstand von der Übernahme nimmt.
Bayer kommentierte das Ganze: „Aufgrund der Größe und des Umfangs der geplanten Übernahme von Monsanto hat Bayer eine nähere Untersuchung erwartet. Bayer ist von den Vorteilen des geplanten Zusammenschlusses für die Landwirte und Kunden überzeugt und wird die EU-Kommission bei der Untersuchung wie bisher eng und konstruktiv unterstützen. Bayer sieht einer Fortsetzung der konstruktiven Zusammenarbeit mit der EU-Kommission entgegen mit dem Ziel, die Genehmigung der Kommission für die Transaktion bis Ende 2017 zu erhalten.“
Die Monsanto-Übernahme dürfte weiter maßgeblich mitbestimmen, in welche Richtung die Bayer-Aktie geht. Kurzfristig könnte aber auch von der Pharmasparte Bewegung kommen. Die Daten der Compass-Studie (Phase 3) zum Gerinnungshemmer Xarelto werden auf dem ESC-Kongress am 27. August 2017 in Barcelona veröffentlicht.
Aus charttechnischer Sicht hat die Bayer-Aktie immerhin die 200-Tage-Linie wieder zurückerobern können. Die nächste wichtige Hürde wartet nun bei 110 Euro. DER AKTIONÄR rät, bei Bayer angesichts der Monsanto-Problematik weiterhin außen vor zu bleiben.