Schnelleres Wachstum und höhere Ausschüttungen: Mit diesen Versprechen will der Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer bei seinen Aktionären nach den starken Kursverlusten der vergangenen Monate punkten. Das Unternehmen hat sich anspruchsvolle Wachstums- und Renditeziele bis zum Jahr 2022 gesetzt. „Wir werden erheblichen Wert schaffen, indem wir durch Innovationskraft wachsen, die Ertragskraft steigern und den Cashflow erhöhen. Zusätzlich werden uns dabei die vor Kurzem angekündigten Effizienz- und Strukturmaßnahmen unterstützen. Alle Divisionen von Bayer sollen bis 2022 und darüber hinaus zu einer verbesserten Performance des Unternehmens beitragen", sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Mittwoch beim Capital Markets Day von Bayer in London. Bayer setzt dabei unter anderem auf die Einnahmen infolge des Ende November angekündigten Verkaufs von Unternehmensteilen sowie auf Einsparungen wie dem Abbau von rund zehn Prozent der Stellen.
Wie es in einer Mitteilung von Bayer heißt, soll der Konzernumsatz bis 2022 um durchschnittlich vier bis fünf Prozent pro Jahr wachsen auf dann 52 Milliarden Euro. Beim EBITDA vor Sondereinflüssen sei ein Zuwachs von durchschnittlich circa neun Prozent pro Jahr auf 12,2 Milliarden geplant. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant Bayer eine jährliche Steigerung von durchschnittlich etwa zehn Prozent auf zehn Euro im Jahr 2022. Zudem stellte Bayer in Aussicht, zwischen 2019 und 2022 einen Free Cash Flow von insgesamt rund 23 Milliarden Euro erzielen zu wollen. Er soll gegenüber 2018 um durchschnittlich 18 Prozent pro Jahr steigen - auf rund acht Milliarden Euro im Jahr 2022. „Diese Mittel wollen wir ebenso wie die Erlöse aus den angekündigten Portfoliomaßnahmen unter anderem dafür einsetzen, weiter die Dividende zu erhöhen und die Nettofinanzverschuldung zu reduzieren."
Seit Übernahme-Ankündigung: Rund ein Drittel des Aktienwertes vernichtet
Die Aktie kann hiervon bislang allerdings nicht profitieren – im Gegenteil. In den vergangenen Tagen hat das Papier erneut nachgegeben und befindet sich gerade dabei, den Jahrestiefstand bei 60,95 Euro zu testen. Die Aktionäre sind inzwischen vorsichtiger geworden – mussten sie in den vergangenen Monaten doch massive Kursverluste einstecken. Seit Bekanntgabe der Übernahme von Monsanto im September 2016 hat die Aktie rund ein Drittel ihres Wertes verloren. Und rutscht das Papier auch unter die erwähnte Unterstützung, dürfte erneut Druck aufkommen. Zudem sind die Probleme von Bayer auch nach den jüngsten Ankündigungen in keinster Weise vom Tisch. DER AKTIONÄR rät deswegen ganz klar weiter dazu, bei der Aktie außen vor zu bleiben.